Bahn Montagslächeln

Kein Familiennachzug oder keine Familienreservierung? Da kann man schon mal durcheinanderkommen. Karikaturist Martin Erl bringt zwei hochaktuelle Themen in seiner neuen Karikatur zusammen. Die Pläne von Bundesinnenminister Dobrindt zur Migrationspolitik finden auf dem Fernseher statt – und auch in dieser Karikatur im Montagslächeln aus der vergangenen Woche. Der Vater liest währenddessen in der Zeitung, wahrscheinlich erschreckt, dass die Bahn die Familienreservierung abschafft. Künftig muss er für seinen fernsehenden Nachwuchs also extra zahlen, wenn sie gemeinsam mit der Bahn unterwegs sind.
Künftig nur noch Einzel- statt Familienreservierung
Der Hintergrund: Die Bahn hat zum 15. Juni die kostenlose Familienreservierung gestrichen. Der bundeseigene Konzern hatte am vergangenen Dienstag mitgeteilt, dass Familien ab dem Fahrplanwechsel nicht mehr zum Pauschalpreis beliebig viele Sitzplätze für sich und die Kinder reservieren können. Diese versteckte Preiserhöhung trifft Eltern besonders hart: Jeder Kindersitzplatz kostet jetzt extra.
Zusätzlich wird der Preis für eine Reservierung teurer: 5,50 Euro wird jetzt pro Platz fällig. Konkret bedeutet das: Anstelle der 10,40 Euro für eine Familienreservierung bezahlt eine Familie mit zwei Kindern künftig 22 Euro. Für Hin- und Rückweg kommen 44 Euro zusammen. Solche Verteuerungen treiben Eltern zum Auto – genau das, was die Bahn eigentlich vermeiden will.
Auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, fordert der Verkehrsclub Deutschland: Die Bahn muss familienfreundlich bleiben! Auch die Parteien kritisieren die Pläne der Bahn – selbst die Union. Steffen Bilger, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, warnt: Die Bahn riskiere „leichtfertig einen weiteren Imageverlust“. Über 80.000 Menschen unterstützen die Petition bereits. Damit der Protest bei der Bahn ankommt, braucht es jetzt auch Deine Stimme!