Die größte Sorge der Deutschen? Laut einer aktuellen Studie: steigende Lebenshaltungskosten. Fast 60 Prozent der Befragten fürchten, dass das Leben unbezahlbar wird. Auch die Angst vor Steuererhöhungen, dem Verlust eines bezahlbaren Zuhauses und sozialem Abstieg ist hoch. Die Ergebnisse zeigen: Diese Ängste wurzeln nicht in bloß gefühlter Unsicherheit – sie sind real. Denn Lebensmittel, Mieten und Energie werden immer teurer.
Die Inflation trifft die Schwächsten am härtesten
Im September 2025 erreichte die Inflation 2,4 Prozent – den höchsten Stand des Jahres. Besonders betroffen: Grundnahrungsmittel, Energie und Dienstleistungen. Diese Preissteigerungen belasten vor allem die Haushalte, die sowieso schon am oder unter dem Existenzminimum leben. Für Menschen mit geringem Einkommen bleibt kaum noch Luft. Die Teuerungen fressen jedes Extra auf – Weihnachtsgeschenke, Urlaube, Klassenfahrten. Immer mehr Familien und Ältere drohen in die Armut abzurutschen.
Reiche profitieren von Inflation
Die soziale Kluft wächst. Vermögende und Unternehmen profitieren oft sogar von der Inflation: Sie verlangen zum Beispiel höhere Mieten für ihre Immobilien, erhöhen Preise oder investieren gewinnbringend. Menschen mit geringem Einkommen und ohne Eigentum kommen hingegen in Bedrängnis. Wer Bürgergeld bezieht, lebt oft weit unter dem Existenzminimum – Tag für Tag. Ein Bericht der Taz zeigt: Viele Betroffene verzichten aufs Heizen, Mahlzeiten oder medizinische Versorgung.
Doch statt mehr Unterstützung zu bieten, hat die Regierung Bürgergeld-Reformen beschlossen – mit härteren Sanktionen und strengeren Vorgaben für Bezieher*innen. Die neue Grundsicherung soll angeblich Milliarden einsparen und gerechter sein. Doch laut Arbeitsministerium führen die Maßnahmen im Gesetzentwurf zu „keine(n) nennenswerten Einsparungen“.
Helena Steinhaus, Gründerin des Vereins Sanktionsfrei nennt die Sparversprechen der CDU eine „bewusste Täuschung”. Sie schreibt dazu auf LinkedIn: „Für diese lächerlichen und unbedeutenden Pennies setzt die Regierung auf würdelose und menschenverachtende Sanktionen.“
Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher kritisiert die Reformen als „populistisches Ablenkungsmanöver“. Immer wieder hat die CDU das Klischee des „faulen Bürgergeldempfängers“ bemüht, um ihre Vorschläge zu rechtfertigen. Fratzscher verweist auf die Studienlage, die zeigen, dass Sanktionen langfristig eher zu steigender Arbeitslosigkeit und mehr Menschen in Grundsicherung führen.
Auch Sozialverbände warnen: Die neue Grundsicherung könnte dazu führen, dass immer mehr Menschen ihre Wohnung verlieren und in die Obdachlosigkeit rutschen. Besonders betroffen sind Familien – laut Bundesagentur für Arbeit leben in einem Drittel der sanktionierten Haushalte Kinder.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt braucht soziale Sicherheit
Die Ängste der Menschen sind ein Alarmsignal – und ein klarer Handlungsauftrag. Wer soziale Gerechtigkeit will, muss die Lebensrealität der Menschen ernst nehmen. Die CDU unter Kanzler Merz scheint längst in die andere Richtung abgebogen zu sein: Statt das Leben für alle gerechter und lebenswerter zu machen, setzt sie auf Spaltung. Und das nützt am Ende der AfD.