Feminismus Menschenrechte Montagslächeln

Die Polizei hat im vergangenen Jahr laut eines am vergangenen Freitag vorgestellten Lagebericht des Bundeskriminalamts zur Gewalt gegen Frauen deutlich mehr Straftaten gegen Frauen registriert. 308 Frauen und Mädchen wurden getötet; die meisten von ihnen durch Partner, Ex-Partner oder andere Familienmitglieder. 2024 fast 266.000 Opfer häuslicher Gewalt. Das waren etwa 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte bei der Vorstellung des Berichts, zum überwiegenden Teil gehe es dabei um Partnerschaftsgewalt.
Was Dobrindt bei der Vorstellung des Berichtes aber auch unbedingt betonen wollte: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Tatverdächtigen bei partnerschaftlicher Gewalt seien Nicht-Deutsche. „Nicht-Deutsche Tatverdächtige sind damit deutlich überrepräsentiert“, sagte Dobrindt bei der Pressekonferenz. Aber auch bei den Opfern sei rund ein Drittel nicht deutsch und damit „deutlich überrepräsentiert“. Inwiefern ein Drittel eine Überrepräsentation darstellt, fragt sich auch Karikaturist Kostas Koufogiorgos. Er bringt zu Papier, was viele denken: Herr Dobrindt, hier geht’s um Gewalt gegen Frauen, nicht um Herkunft!
Was Dobrindt auch sagte: „Die Politik tut noch nicht genug zum Schutz von Frauen“. Gut, dass er das einsieht! Na dann, auf gehts, lieber Herr Bundesinnenminister – es liegt schließlich in Ihrem Bereich, weitere Maßnahmen einzuführen. Da gäbe es zum Beispiel die elektronische Fußfessel für Täter, das Verbot von K.-o.-Tropfen (über das im Dezember im Bundestag abgestimmt werden soll) oder den Ausbau von Frauenhäusern. Nur so als Inspiration. Denn die wirkliche, verbindende Komponente aller Täter ist nicht die der Herkunft, sondern: Es sind alles gewalttätige Männer, die Frauen schaden, ihnen Gewalt antun und sie töten.
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Morgen, am 25. November, findet der internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen statt. Bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, finden welt- und bundesweit Aktionen, Veranstaltungen und Proteste zu dem Thema statt. Die UN begleitet den Zeitraum mit ihrer Kampagne „Orange Days“ bzw. „Orange the World“. Orange symbolisiert gleichzeitig Hoffnung und Alarm, da die aktuelle Gewalt weiterhin alarmierend ist, wie der Bericht des Bundeskriminalamts allein für Deutschland zeigt.
Mehr zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen findest Du in diesen Beiträgen im Blog: