Ob in Kitas, Schulen oder beim Grillen: Bundeslandwirtschaftsminister und Metzgermeister Alois Rainer (CSU) will mehr Fleisch auf unseren Tellern. Was nach Ernährungsvorliebe klingt, hat eine grausame politische Kehrseite. Rainer treibt die industrielle Massentierhaltung voran – und schadet damit Tieren, Menschen und Klima.
Während sich die politische Debatte zunehmend um AfD, Migration, nationale Sicherheit und Energiepreise dreht, gerät ein riesiges Problem aus dem Fokus: die Zustände in Deutschlands Megaställen. Unter dem Radar streicht Rainer Fördergeld für den tiergerechten Umbau von Ställen und verschleppt das staatliche Tierhaltungskennzeichen. Gleichzeitig schafft er wichtige Kontrollen gegen Überdüngung ab. Die Folgen: Tiere leiden weiter. Und die Klimakrise heizt sich an.
Das Leid hinter den Stallwänden hat Folgen für uns alle
Millionen Tiere leiden unter der industriellen Tierhaltung – eingesperrt, ohne Tageslicht, krank vor Stress. Schweine stehen in ihren Exkrementen auf Spaltenböden, Masthühner brechen unter ihrem eigenen Gewicht zusammen, Kühe werden zu Hochleistungsmaschinen gezüchtet. Das Tierleid ist unerträglich. Und die Folgen bleiben nicht im Stall: Der massive Einsatz von Antibiotika züchtet gefährliche, multiresistente Keime, Gülle verseucht unser Grundwasser. Die industrielle Landwirtschaft verursacht fast 15 Prozent aller Treibhausgasemissionen und treibt das Artensterben voran.
Alois Rainers Kurs: Rückschritt statt Agrarwende
Eigentlich müsste alles darauf ausgerichtet sein, dieses Tierleid zu reduzieren, bäuerliche Betriebe zu stärken und die Landwirtschaft klimafest zu machen. Doch Bundeslandwirtschaftsminister Rainer geht den entgegengesetzten Weg und pumpt stattdessen Steuergelder in klimaschädliche Agrardieselsubventionen. Besonders zynisch: Rainer behauptet, Fleischkonsum habe nichts mit der Klimakrise zu tun. Dabei ist längst belegt, wie massiv die Massentierhaltung das Klima belastet.
Das Bündnis „Wir haben es statt!“
„Wir haben es satt!“ ist ein bundesweites Bündnis aus über 120 Organisationen – darunter Umwelt-, Tier- und Klimaschutzverbände (etwa BUND, NABU, Greenpeace), bäuerliche Initiativen, Bio-Verbände, Entwicklungsorganisationen, Verbraucher- und Tierrechtsgruppen. Gemeinsam demonstrieren sie jedes Jahr in Berlin für eine Agrarwende: Weg von Massentierhaltung und Konzernmacht, hin zu bäuerlicher, ökologischer und fairer Landwirtschaft. 2026 findet die Demo am 17. Januar statt.
Unsere Chance: Wenn die Welt nach Berlin schaut
Am 17. Januar 2026, parallel zur Grünen Woche, empfängt Rainer rund 60 internationale Agrarminister*innen und Expert*innen zur Berliner Agrarministerkonferenz – mit dem Thema „Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft“. Dabei blockiert Rainer genau diese Lösungen. Die Medienpräsenz wird groß sein.
Diesen Moment nutzen wir. Gemeinsam mit dem Bündnis „Wir haben es satt!“, ziehen wir am 17. Januar zu Tausenden durch Berlin. Bäuer*innen, Verbraucher*innen, Familien, Aktivist*innen; Stadt und Land, bio und konventionell. Unsere Botschaft: Die Agrarpolitik des Bundeslandwirtschaftsministers schadet Tieren, Umwelt, Klima und unserer Zukunft.
Drei Meter Wut: Wenn die Tiere selbst protestieren
Auf einem großen Protestwagen ziehen drei riesige Tierfiguren durch Berlin zu Rainers Ministerium – jede über drei Meter hoch: eine empörte Kuh, ein wütendes Schwein, ein aufgebrachtes Huhn. Alle strecken Schilder in die Höhe: „Bessere Haltung!“ – „Mehr Platz!“ – „Faire Preise!“
Die Tiere sprechen stellvertretend für Millionen, die keine Stimme haben. Diese Aktion ist aufwendig: Eine Künstlerin gestaltet die Tiere, ein Landwirt stellt Traktor und Anhänger, Handwerker*innen schweißen und montieren, dutzende Ordner*innen sorgen für Sicherheit. All das, sowie die Technik für Bühne und Ton, kostet viel Geld. Nur wenn wir den Wagen pünktlich finanzieren, rollt er im Januar durch Berlin.
Warum genau jetzt jeder Euro zählt
Uns bleiben nur wenige Wochen, bis der Wagen fertig sein muss. Ohne ausreichende Finanzierung können wir den Auftrag nicht vergeben. Doch mit Deiner Unterstützung bringen wir die Tiere auf die Straße. Und machen Rainers Politik zum bundesweiten Thema.
Auch wenn Du heute nicht für die Aktion spenden kannst: Uns ist wichtig, dass Du weißt, dass sich bei Campact jede*r nach den eigenen Möglichkeiten engagieren kann. Deshalb freuen wir uns sehr, wenn Du mit uns am 17. Januar 2026 in Berlin auf der „Wir haben es satt!“-Demo für eine artgerechte und nachhaltige Agrarwende protestierst oder diesen Aufruf mit Deinen Freund*innen und Bekannten teilst. Wie groß und bunt die Demo in den vergangenen Jahren war, kannst Du Dir in der Bildergalerie ansehen.