Am 6. Dezember hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BLV) auf Anweisung von Landwirtschafts-Minister Horst Seehofer den kommerziellen Anbau des Genmais MON810 wieder freigegeben. Dieser Mais wirkt durch Bakteriengene tödlich auf Schädlinge wie die Larven des Maiszünslers.
Die Geschichte der Zulassungs-Entscheidung ist eine Farce: Im April diesen Jahres hatte Seehofer den Verkauf des MON810-Saatgutes untersagt – zu diesem Zeitpunkt war der Mais aber schon ausgesät! Seehofer begründete seine Entscheidung, die von Umweltverbänden begrüßt wurde, damals richtigerweise mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auf mögliche Gefahren von MON810 hindeuteten. Außerdem forderte er von Monsanto, dem Konzern, der den genveränderten Mais vertreibt, die Entwicklung eines Monitoring-Plans. Dieser soll dazu dienen, die Wirkungen der genveränderten Pflanzen auf Natur und Umwelt zum Zweck einer wissenschaftlichen Auswertung zu erfassen.
Einen Monitoring-Plan hatte Monsanto bis Anfang Dezember, dem Zeitpunkt der Wieder-Zulassung, entwickelt. Dennoch: Dass das BVL den Mais zugelassen hat, ist nicht hinzunehmen! Denn: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat den Monitoring-Plan des Konzerns in einer internen Stellungnahme, die Greenpeace öffentlich machte, den Überwachungsplan für unzureichend erklärt und von der Zulassung abgeraten.
Auch verwundert, dass in vielen europäischen Ländern, so in Österreich, Polen, Griechenland und Ungarn, MON810 nicht zugelassen ist.
Interessant ist zudem, dass die Wiederzulassung zunächst von Monsanto verkündet wurde, und erst nach einiger Verwirrung vom BLV bestätigt wurde.
So werden hier eindeutig die Profitinteressen eines multinationalen Konzerns über den Verbraucher- und Umweltschutz gestellt!
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