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Unbefriedigende Nachrichten aus dem Bundestag: Nach einem Bericht der taz sollen atomwaffentaugliche Tornado-Kampfflugzeuge noch bis 2020 in Betrieb gehalten werden. Ihr Zweck: Im Ernstfall die 20 im rheinland-pfälzischen Büchel gelagerten Atombomben an ihr Ziel zu bringen. Die Regierung stellt damit weiter auf stur und plant damit offenbar die US-amerikanischen Atomwaffen bis 2020 zu belassen – trotz der massiven Sicherheitsprobleme, die vor wenigen Tagen bekannt wurden.

Die Antwort der Regierung auf eine Große Anfrage der Grünen zeigt, dass die Hoffnung etlicher Verteidigungspolitiker der SPD trügerisch war, die Tornados würde 2012 mit Inbetriebnahme des Eurofighters abgeschafft. Der Eurofighter kann keine Atomwaffen transportieren; die Bomben hätten dann in Büchel keinen Sinn mehr gemacht.

Wie doppelzüngig die Politik der Regierung ist, dokumentiert die Antwort auf die Anfrage. Einerseits betont, die Regierung tue alles für die weltweite nukleare Abrüstung, man halte an der weltweiten Abschaffung der Nuklearwaffen fest und die Ausweisung neuer kernwaffenfreie Zonen in anderen Weltregionen mache Hoffnung. Wenn es ans eigene Handeln geht, findet sich eine Argumentation, die noch in den Zeiten des Kalten Krieges verhaftet zu sein scheint. „Das Nuklearpotential der Nato sorgt dafür, dass ein Angreifer im Ungewissen bleibt, wie die Bündnispartner auf einen militärischen Angriff reagieren werden. Dies trägt zur Abschreckung von Angriffen bei.“

Wir müssen weiter Druck auf die Regierung für einen Abzug und die Vernichtung der Atombomben in Büchel machen. Die Chancen für ein Umdenken sind nicht schlecht, haben sich doch alle Parteien im Parlament gegen die weitere Stationierung ausgesprochen – außer der Union. Über 9.000 Menschen haben unseren Appell schon unterzeichnet, das macht Mut.

Unterzeichnen Sie unseren dringenden Appell an Bundeskanzlerin Merkel und weisen Sie Freunde auf die Aktion hin!

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Autor*innen

Christoph Bautz ist Diplom-Biologe und Politikwissenschaftler. Er gründete 2002 gemeinsam mit Felix Kolb die Bewegungsstiftung, die Kampagnen und Projekte sozialer Bewegungen fördert. 2004 initiierte er mit Günter Metzges und Felix Kolb Campact. Seitdem ist er Geschäftsführender Vorstand. Zudem ist er Mitglied des Aufsichtsrats von WeMove, der europaweiten Schwesterorganisation von Campact, sowie der Bürgerbewegung Finanzwende. Alle Beiträge

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