Europa Umwelt WeAct AfD Rechtsextremismus CDU Montagslächeln Soziale Gerechtigkeit Steuern und Finanzen Handel

Gerne würden wir uns mit Essens Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger treffen und ihm die 22.000 Protestpostkarten überreichen, die Campact-Aktive an ihn adressiert haben. Leider hatte er in der letzten Zeit schon mehrfach unsere Einladungen abgelehnt, so dass wir diesmal zu ihm kommen wollten: Wir haben eine Aktion direkt vor seinem Rathaus angekündigt, gut eine Stunde bevor eine Sitzung des Stadtrats beginnt. Er sollte also da sein.

Aber leider hat er uns heute schon wieder abgesagt und einen Brief geschrieben, warum er sich nicht mit uns treffen möchte. Er schreibt darin, dass für den Energiekonzern RWE, in dessen Aufsichtsrat Herr Reiniger sitzt, eine Beteiligung an dem bulgarischen Atomkraftwerk Belene „nur in dem Fall in Betracht kommt, wenn alle das Projekt betreffenden sicherheitstechnischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen zweifelsfrei gelöst sind“. Eine Entscheidung sei also noch nicht getroffen – und im Brief klingt das so, als stünde die im Moment auch gar nicht an.

Dabei hat RWE den Zuschlag für das Kraftwerksprojekt laut Bulgarischem Wirtschaftsblatt vor allem deswegen bekommen, weil der Konzern nicht nur in eine Gesellschaft zur gemeinsamen Projektentwicklung mit dem bulgarischen Energieversorger NEK einsteigen möchte, sondern auch sofort 400 Millionen Euro für den sofortigen Baubeginn in Belene zur Verfügung stellen wollte. Entsprechend haben die beiden Energiefirmen wenige Tage vor Weihnachten einen Vertrag zur eines Gemeinschaftsunternehmens unterschrieben.

Belene-Großplakate in Dortmund, Essen und Mülheim

Auch wenn Dr. Reiniger es vielleicht nicht so sehen möchte: Zumindest im RWE-Vorstand scheint für die Beteiligung am Risiko-Reaktor Belene eine Vorentscheidung getroffen zu sein. Und wenn ein Unternehmen erst einmal Geld in ein Projekt investiert hat, soll das nicht umsonst gewesen sein. Um die Bedenken wegen der Erdbebengefahr zu dämpfen, ergänzt der Oberbürgermeister: „Belene liegt übrigens deutlich von den seismischen Herden der Vergangenheit entfernt.“ Mag sein, aber im März 1977 hat die Erde trotzdem so gebebt, dass dabei 120 Menschen den Tod fanden.

Verfolgen Sie unsere Aktionswoche in unserem Belene-Blog!

TEILEN

Autor*innen

Alle Beiträge

Auch interessant

Atomkraft WeAct-Team Erfolg: AKW-Comeback verhindert Mehr erfahren
AfD Campact-Team Warum feiern Politiker immer wieder die Atomkraft? Mehr erfahren
Atomkraft Campact-Team Montagslächeln: AKW-Abschaltung Mehr erfahren
Atomkraft Christoph Bautz Aus(stieg). Das wars. Mehr erfahren
Atomkraft Tina Hayessen Festlich Mehr erfahren
Atomkraft Jochen Müter Meine wunderbare Woche (KW 45) Mehr erfahren
Atomkraft Jochen Müter Meine wunderbare Woche (KW 42) Mehr erfahren
Atomkraft Jochen Müter Meine wunderbare Woche (KW 41) Mehr erfahren
Atomkraft Jochen Müter Meine wunderbare Woche (KW 36) Mehr erfahren
Ampel Christoph Bautz Warum Atomkraft uns jetzt gar nicht hilft Mehr erfahren