Kürzlich hätten die Stadtwerke Jena-Pößneck noch in Kohlekraft investiert, doch im Moment sei kein weiteres Kohleprojekt in Planung. Verabschiedet sich so der Geschäftsführer der Stadtwerke Jena-Pößneck, Thomas Zaremba, offiziell aus dem Konsortium zum Bau des Kohlekraftwerks in Krefeld?
Auf einer Diskussion der Jenaer SPD zur Atompolitik nach der Beteiligung des kommunalen Unternehmens an Kohlekraftwerken gefragt, antwortete Zaremba uneindeutig. Klar ist: In den letzten Jahren haben die Jenaer Stadtwerke mehr als 150.000 Euro in das Trianel-Kraftwerk in Lünen gesteckt. Aber unklar bleibt, was diese Aussage für die laufenden Planungen eines Kohlekraftwerks in Krefeld bedeutet. Wollen die Stadtwerke da aussteigen? Oder sollen die schon eingezahlten 30.000 Euro nur dann im Projekt verbleiben, wenn anstelle des klimaschädlichen Kohlekraftwerks ein hocheffizientes Gaskraftwerk gebaut wird?
Herr Zaremba sollte schnell klarstellen, was er meinte. Denn wenn nach den Stadtwerken Flensburg auch noch ein zweites Stadtwerk umschwenkt und keinen Klima-Killer mehr bauen möchte, wird die Luft eng für das Vorhaben – und es wäre nur fair, wenn dann auch die übrigen rund 30 beteiligten kommunalen Unternehmen wissen, dass die Planung eines Kohlekraftwerks in Krefeld nicht länger ihr Image belasten muss.
Ob auch die tausenden elektronischen Postkarten an die Geschäftsführer dazu beigetragen haben, dass die Stadtwerke Flensburg – und vielleicht auch Jena – ihren Kurs wechseln, hat Herr Zaremba nicht gesagt. Aber unbeeindruckt wird sie das sicherlich auch nicht gelassen haben.