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Ungetüm gegen Ungetüm – Aktion vor Kohle-Entscheidung der Stadtwerke

Viele Stadtwerke-Vertreter lassen sich nicht blicken, obwohl wir viele Unterschriften für sie haben. Und viele schwarze CO2-Ballons gäbe es noch dazu – wenn sie denn nicht alle nur im Auto vorbeifahren würden. Direkt vor der Baustelle des Kohlekraftwerks in Lünen standen etwa 40 Campact-Aktive mit dem Kohlosaurus, randvoll mit Ballons gefüllt, und über 11.000 Unterschriften […]

Viele Stadtwerke-Vertreter lassen sich nicht blicken, obwohl wir viele Unterschriften für sie haben. Und viele schwarze CO2-Ballons gäbe es noch dazu – wenn sie denn nicht alle nur im Auto vorbeifahren würden. Direkt vor der Baustelle des Kohlekraftwerks in Lünen standen etwa 40 Campact-Aktive mit dem Kohlosaurus, randvoll mit Ballons gefüllt, und über 11.000 Unterschriften gegen ein weiteres Kohlekraftwerk in Krefeld dabei.

Kohlosaurus vor Kohlekraftwerk in Krefeld - Stadtwerke raus aus der Kohlekraft!

Der Aktionsort war gut gewählt, denn die Stadtwerke-Chefs trafen sich heute vor allem, um zu entscheiden, welcher Energieträger beim Kraftwerk in Krefeld zum Einsatz kommen soll: Entsteht dort ein schmutziges und klimaschädliches Kohlekraftwerk – oder ein hocheffizientes und flexibles Gaskraftwerk, das sich an die schwankende Erzeugung aus Sonne und Wind anpassen kann? Alles deutet auf Letzteres hin.

Von der Trianel – so heißt das Stadtwerke-Konsortium aus bundesweit rund 30 kommunalen Unternehmen – war nur der Pressesprecher gekommenl, um die Unterschriften entgegen zu nehmen. Dennoch klang seine Nachricht positiv: Nachdem in den letzten Wochen und Monaten bereits sieben beteiligte Stadtwerke öffentlich gemacht hatten, dass sie sich höchstens an einem Gas- nicht aber an einem Kohlekraftwerk beteiligen würden, erzählte er von einer Beschlussvorlage, die das für das gesamte Projekt verbindlich erklären will.

Noch ist das Ergebnis der Sitzung nicht öffentlich, aber es gab spontanen Beifall für die Nachricht. Damit wäre wieder ein Klima-Killer verhindert – auch wenn in Lünen weiter an einem Kohlekraftwerk mit 120 Meter hohem Kühlturm und einem jährlichen CO2-Ausstoß von rund 4,6 Millionen Tonnen CO2 genaut wird. Immerhin Krefeld bliebe solch ein Untegüm erspart.

Klimaschutz-Protest vor der Kohlekraftwerksbaustelle in Lünen – Fotos: Martina Hengesbach

Direkt vor der Kulisse des neuen Kühlturms entließ der Kohlosaurus – fünf Meter hohes Ungetüm, halb Kohlekraftwerk, halb Dinosaurier – seine schwarzen CO2-Ballons – und es wirkte wie ein Kampf der Giganten. Inzwischen ist die Nachricht eingetroffen, dass die Stadtwerke sich für die Gasoption entschlossen haben – immerhin hat unser Kohlosaurus einen Sieg davon getragen. Herzlichen Dank an alle, die ihn dabei unterstützt haben!

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7 Kommentare

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  1. Der Ökowahn ? Ich glaube, da ist irgendwas noch nicht angekommen beim „klartext“. Ich habe noch keinen Wahn bemerkt….wir fangen langsam an uns wieder etwas verantwortungsvoller mit dem Thema Energieversorgung für die Zukunft zu beschäftigen.Wir werden wohl keinen Strom haben, wenn wir dafür nicht eine der bis jetzt bekannten Techniken und Ressourcen nutzen. Da Atom und KOhle die gefährlichsten und schmutzigsten Varianten sind, können wir nun durch sauberere effiziente Gaskraftwerke zumindest auch die regenerativen Energien anbinden. Meint klartext, daß wir durch Kohle unabhängig wären von anderen Ländern? Haha…selten so gelacht.Ausserdem würde ich bei solchen EON-reifen Äusserungen auch etwas ins Detail gehen und Quellen liefern….damit auch campact versteht, was klartext sagen will 😉

  2. Hallo Ferdinand,

    ich hab schon sowas vermutet, war mich aber nicht ganz sicher. Daher die „Hintenrum-Frage“.

    @klartext:
    Dass das mit dem Gas nicht die Ideallösung ist, stimme ich Ihnen zu. Allerdings zur Zeit besser (weil umweltfreundlicher) als Kohle. Und die Photovoltaik-Geschichte könnte natürlich auch verbessert werden, indem die Großprojekte in der Wüste (Desertec) verwirklicht würden und es mehr Windräder gäbe.

    Auch wenn da jetzt wieder die pingeligen Leute meinen „Oh, das sieht nicht gut aus“, sollten die mal neben ein Kraftwerk ziehen. Das und die Abgase am Himmel sehen viel schlimmer aus und sind auch noch Gesundheitsschädlich. Auch gilt zu bedenken wie viele Leute für den Kohleabbau schon ihr Anwesen verloren haben, was sie schon seit Generationen besaßen. Stichwort „Garzweiler“ bei der „Energiehauptstadt“ Grevenbroich. Also ich glaube die hätten Windräder lieber, als dass ganze Dörfer vernichtet werden, nur weil man an die Kohle darunter gelangen will.

  3. Der Ökowahn treibt immer neue Sumpfblüten. Es scheint ein deutsches Phänomen zu sein.
    Gas kommt vor allem aus Russland. Wollen wir unsere Stromversorgung wirklich von Russland abhängig machen ?
    Jeder, der die Grundrechenarten beherscht, weiss, dass Votovoltaik der grösste Betrug der Nachkriegsgeschichte ist. Umsomehr verwundert es, dass compact dies noch nicht verstanden hat. Mir scheint, in eurem Verein sitzen zuviele Politologen und und zu wenig Kaufleute und Techniker, die wissen, wovon sie reden .

  4. Beendet endlich die Aera der KKW und der KKW, wir brauchen keine Verstrahlung und Dreckschleudern, wir wollen gesunde Luft atmen…

  5. Scheint ja so, als ob die ständigen Proteste von Campact (& co?) zumindest diesmal wirksam waren. Das lässt ja auf weitere Erfolge hoffen. 🙂

    • Lieber Michael,

      auf jeden fall „& Co“! Bei dieser Kampagne haben noch eine ganze Menge andere Organisationen mitgewirkt: Attac, Klima-Allianz, Oxfam, Fian, BUNDJugend, Deutsche Umwelthilfe und BürgerBegehren Klimaschutz auf Bundesebene – und noch einige mehr in ihren Städten und Gemeinden, die ich hier gar nicht aufzählen kann. Die Absage ist wirklich eine Gemeinschaftsleistung!

      Danke an alle, die dabei waren!

  6. GuD für Krefeld = GUT für Krefeld!

    Leider keine Chance für Lünen.

    Aber danke für die schöne Aktion und die guten Gespräche am Rande.

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