Der große Frackingboom in den USA ist vorüber – jetzt kommt der Kater
Die Fracking-Industrie in den USA hat ein riesiges Problem: Die Preise für Öl und Gas sind stark eingebrochen, seitdem rollt eine Pleitewelle. Landbesitzer/innen, die ihr Grundstück für Fracking-Bohrungen verpachtet haben, bleiben jetzt auf den Folgeschäden sitzen.
Fracking ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch immens teuer. Als die Ölpreise noch bei 120 Dollar pro Barrel lagen, erlebten die USA einen wahren Fracking-Boom. Viele Fracking-Firmen nahmen hohe Schulden auf, weil sie dauerhaft hohe Ölpreise erwarteten. Doch seit Ende letzten Jahres hat sich der Ölpreis von 120 auf 60 Dollar halbiert. Zuvor ist schon der Erdgaspreis stark eingebrochen. Je länger die niedrigen Preise für Öl und Gas anhalten, umso mehr Fracking-Firmen brechen unter ihrer Schuldenlast zusammen. Allein im vergangenen Monat meldeten in den USA zwölf Öl- und Gasunternehmen Bankrott an, weitere werden wahrscheinlich folgen.
Hohe Schulden und niedrige Ölpreise führen zu Pleitewelle
Viele Grundstücksbesitzer/innen bleiben auf den Folgeschäden der Fracking-Bohrungen sitzen: Ihr Land ist verseucht, ihr Wasser verschmutzt – und von einer bankrotten Frackingfirma sind keine Zahlungen mehr zu erwarten. Fracking hat der Öl- und Gasindustrie enorme aber kurzfristige Profite beschert – zulasten der Allgemeinheit, die nun mit langfristigen Umweltschäden zu leben hat.
Das Beispiel der USA zeigt: es wäre ein großer Fehler, in Deutschland ebenfalls auf Fracking zu setzen. Doch genau das hat die Bundesregierung vor: Ihr Fracking-Gesetzentwurf soll der gefährlichen Fracking-Technologie in großen Teilen Deutschlands den Weg ebnen. Anstatt Fracking konsequent zu verbieten, will die Bundesregierung diese Risikotechnologie unterhalb von 3.000 Metern generell erlauben, mit Ausnahme einiger Ausschlussgebiete. Und auch oberhalb von 3.000 Metern könnte eine Expertenkommission, die demokratisch nicht legitimiert ist, Fracking ab 2018 möglich machen. Zudem erlaubt der Gesetzentwurf, mit Schadstoffen belastetes Lagerstättenwasser unterirdisch zu verpressen – ohne vorherige Reinigung.
Protest bei der Abstimmung zum Fracking-Gesetz
Doch noch können wir das Fracking-Gesetz stoppen. Zahlreiche Bundestagsabgeordnete aus Union und SPD kritisieren das Fracking-Gesetz scharf. Helfen Sie uns mit einer Spende, damit wir bei der Abstimmung im Bundestag eine Protestaktion durchführen können.
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