Feminismus Montagslächeln
Montagslächeln: Gewalt gegen Frauen nimmt zu
Fast täglich wird in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet. Ob im Netz, auf der Straße oder zu Hause: Der aktuelle Bundeslagebericht zeigt, dass Gewalt gegen Frauen massiv zunimmt.
Ob im Netz, auf der Straße oder zu Hause: Straftaten gegen Frauen nehmen zu. Laut der Statistik, die Nancy Faeser, Lisa Paus und BKA-Vizechef Michael Kretschmer vergangene Woche vorstellten, starb 2023 beinahe täglich eine Frau oder ein Mädchen durch einen Femizid.
Die Zahlen des Bundeslagebilds „Gewalt gegen Frauen“ sind erschütternd:
- 360 Femizide letztes Jahr
- mehr als 600 Mordversuche
- alle drei Minuten häusliche Gewalt
- mehr als 140 Frauen und Mädchen pro Tag Opfer von sexualisierter Gewalt
- über die Hälfte von ihnen minderjährig.
Frauenfeindliche Straftaten sind um 56 Prozent gestiegen – von 206 Straftaten (2022) auf 322 Straftaten (2023). Die Täter sind zu 93 Prozent Männer.
Vor diesem Hintergrund besonders bitter: Durch das Ampel-Aus bleiben Gesetze auf der Strecke, die Abhilfe schaffen sollten (beispielsweise bessere Hilfe für Betroffene, sowie kürzere Wartezeiten auf einen Therapieplatz). Auch das lang erwartete Gewalthilfegesetz schafft es jetzt nur noch mithilfe der Union durch den Bundestag.
Gerade jetzt, zur Weihnachtszeit, steigt die Rate von Männern, die gegenüber ihren Partner*innen und Familien gewalttätig werden, stark an. Die Frage ist nicht, ob Gewalt in unserem Umfeld passiert, sondern ob wir sie bemerken. Warum das so ist, was sich institutionell ändern muss und was jede*r einzelne tun kann, darüber hat Inken Behrmann bereits 2022 geschrieben.
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Alle Frauen und Mädchen haben das Recht auf ein sicheres und gewaltfreies Leben. Dafür gehen heute am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen weltweit Menschen auf die Straße. Die UN-Generalversammlung beschloss den „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ im Dezember 1999. Das Datum erinnert an die Ermordung der Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst getötet wurden, weil sie sich gegen den damaligen Diktator Rafael Trujillo zur Wehr gesetzt hatten.
Das kannst Du heute tun
- Nimm heute an einer Kundgebung oder Demo teil. Eine Übersicht findest Du zum Beispiel auf dem Instagram-Kanal von @femizide_stoppen.
- Schließe Dich über 140.000 Menschen an und unterzeichne die WeAct-Petition „Femizide in Deutschland stoppen“.