Undercover-Recherche zeigt, was uns die Fleischindustrie am liebsten verschweigen würde
Dieses 360-Grad-Video lässt uns an dem Leben von Hühnern in der Massentierhaltung teilhaben – aus den Augen der Hühner selbst. Der Schauspieler Christoph Maria Herbst führt uns durch diese bedrückende Reise.
Weltweit steigt der Konsum von Geflügelfleisch. Die Folge: immer mehr Tiere, die in immer größeren Ställen gehalten werden. Dieses 360-Grad-Video lässt uns an diesem Leben in der Massentierhaltung teilhaben – aus den Augen der Hühner selbst. Der Schauspieler Christoph Maria Herbst führt uns durch diese bedrückende Reise.
+++ Achtung: dieses Video ist wirklich schockierend. Es enthält Szenen, die möglicherweise für manche unangemessen erscheinen +++
Endlos erscheinende Hallen, vollautomatisierte Futterspender, gigantische Lüftungsanlagen – die Megaställe in der Hühnermast wirken wie Werkshallen großer Fabriken. Wären da nicht die Tiere: Küken und Hühner so weit das Auge reicht. Scharrend oder kauernd leben sie dicht gedrängt unter tausenden und abertausenden Artgenossen. Un doch wirken sie verloren in den riesigen Ställen, in denen sie ihr kurzes Leben vor allem mit einer Sache verbringen: Gewicht ansetzen – um jeden Preis.
- Hier kannst Du unseren Appell gegen Megaställe unterzeichnen
Megaställe für Geflügel – ein weltweiter Trend
Diese Art der Massentierhaltung ist ein globales Problem. Auch dies Video, das von der Organisation Animal Equality produziert wurde, versammelt Bilder aus mehreren Ländern, darunter Mexiko, Italien, Indien – und Deutschland. Auch hierzulande wächst die Geflügelindustrie, Spitzenreiter ist Niedersachsen allein in den letzten Jahren wurden dort neue Ställe für rund 2 Millionen Masthähnchen beantragt. Doch auch in den neuen Bundesländern entstehen immer neue Megaställe. In Sachsen etwa lebt ein Großteil des gesamten Geflügelbestandes – rund 10 Millionen Tiere – in nur insgesamt 50 Betrieben, mit jeweils über 50.000 Tieren.
Deutschlands Geflügelfleisch-Export boomt – und zerstört lokale Märkte, vor allem in Afrika
Deutschland ist in Europa bereits der drittgrößte Produzent von Geflügelfleisch – und drittgrößter Exporteur von Agrarprodukten weltweit. Denn ein großer Teil des hierzulande produzierten Geflügelfleisches geht in den Export, besonders Teile wie Beine, Flügel und Innereien. Dazu sucht die EU immer aggressiver nach neuen Absatzmärkten für ihre wachsende Fleischproduktion, vor allem in Afrika. Dort werden Länder wie Ghana oder Kenia mit Freihandelsabkommen bedrängt und müssen ihre Märkte für Fleischüberschuss aus Europa öffnen – lokale Märkte werden so zerstört.
Schlachtreif in nur 42 Tagen
In Deutschland bleiben vor allem die Hühnerbrüste. Weil sich dieses Fleisch besonders gut verkauft, werden die Tiere so gezüchtet, dass ihre Brustmuskeln unnatürlich schnell wachsen. Das Ergebnis zeigt das Video: Tiere, die durch eine überdimensionierte Brustpartie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten und sich kaum noch bewegen können. Auf dem Boden liegend warten sie, bis sie aufgesammelt und zum Schlachthof gebracht werden. Auf Hochleistung gezüchtet, werden die Tiere in nur wenigen Wochen schlachtreif, auch wenn der Rest des Körpers mit seiner Entwicklung bei diesem Tempo nicht hinterherkommt.
Das Video verdeutlicht: die Abfertigung der Tiere als Ware hat System
Das Leid der Tiere wird dabei bewusst in Kauf genommen, die billigen Hähnchenbrüste und Chicken Nuggests sind Ergebnis einer Tierqual-Ökonomie, in der Produkte immer billiger und Ställe immer größer werden, und in der das Leben der Tiere immer weniger zählt. Wie lange soll es so noch weitergehen?
Schon eine Viertelmillion Menschen unterstützen den Appell gegen Megaställe
Damit auch in der Politik eine Debatte um Tierhaltung beginnt, haben wir einen Appell gegen immer neue Megaställe gestartet. Schön über 250.000 Menschen haben ihn unterzeichnet. Bitte unterstütze auch Du diese Forderung mit Deiner Unterschrift.
- Hier kannst Du unseren Appell gegen Megaställe unterzeichnen
Schrecklich, ekelhaft, abstoßend.. Ich weiß gar nicht, welches Gefühl mehr überwiegt. Ich glaube der Hass kommt auf. 258.000 Unterschriften sind es. Da muss noch mehr gehen. Jeden Tag!
@ D.Gauer „…, die Betreiber solcher Einrichtungen gehören vor Gericht“ – Von mir aus gerne! Aber was ist mit den Nutznießern solcher Einrichtungen? Was ist mit den „Verbrauchern? Wenn sie nicht so viel und so billig Geflügelprodukte (und überhaupt tierische Produkte) haben wollten, gäbe es so etwas überhaupt nicht.
Es ist NICHT so, dass man keine Alternativen hätte. Es ist NICHT so, dass man im Zeitalter des Internet nicht an die Infos käme. Es ist NICHT so, dass der Mensch soviel Fleisch nötig hätte. Den Konsum auf ein Drittel reduzieren – und schon kann man dreimal so viel für die Produkte aus artgerechter, regionaler Haltung bezahlen, wo man sich vor Ort davon überzeugen kann, dass mit den Tieren gut umgegangen wird.
Wer will, der kann. Wem aber die orale Befriedigung so viel bedeutet, dass er oder sie die Augen verschließt, ist in meinen Augen genauso mitschuldig wie die Betreiber solcher Anlagen.
… da gibt´s nicht viel drüber zu schreiben, die betreiber solcher einrichtungen gehören vor gericht.
… da gibt´s nicht viel drüber zu schreiben, die betreiber solcher einrichtungen gehören vor gericht.