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Es tut sich etwas: Baustopp am Risiko-AKW in Belene

Und es tut sich doch etwas: Während der Belene-Aktionswoche machten wir mit unseren Aktionen Druck auf die Oberbürgermeister von Essen, Dortmund und Mülheim als kommunale Mitglieder im RWE-Aufsichtsrat. Gleichzeitig führten viele Menschen in über 60 Städten bundesweit Aktionen durch, die sich gegen RWE und die Allianz – einen der größten Aktionäre von RWE – richteten. […]

Und es tut sich doch etwas: Während der Belene-Aktionswoche machten wir mit unseren Aktionen Druck auf die Oberbürgermeister von Essen, Dortmund und Mülheim als kommunale Mitglieder im RWE-Aufsichtsrat. Gleichzeitig führten viele Menschen in über 60 Städten bundesweit Aktionen durch, die sich gegen RWE und die Allianz – einen der größten Aktionäre von RWE – richteten. Und das mit Erfolg: In diesen Tagen wurden die Bauarbeiten an den Risiko-Reaktoren im Erdbebengebiet bei Belene vorerst eingestellt!

Unsere Aktionen haben Auswirkungen auf das Vorhaben des RWE-Vorstands um Jürgen Großmann, den Bau der Reaktoren mit rund 1,5 Milliarden Euro zu finanzieren. Außer einem Besucherzentrum steht in Belene noch nichts, was mit dem Atomkraftwerk zu tun hätte. Der Bau des Reaktorfundaments – der erste substanzielle Bestandteil des Kraftwerks – wird immer wieder verschoben.

Aktion vor dem RWE-Aufsichtsrat

Aktion vor dem RWE-Aufsichtsrat in Essen

Und erstmals zeigt sich jetzt auch der Essener Energiekonzern gesprächsbereit. Letzte Woche stellte der Konzern unseren Kooperationspartnern gegenüber klar, dass er seinen Beitrag am Kraftwerk erst überweisen wird, wenn auch die bulgarische Seite ihren Teil des Atomgeschäfts erfüllt.

Doch die haben so ihre Probleme damit, das Geld für das gefährlichste Atomprojekt Europas aufzutreiben: Die EU-Kommission überprüft gerade, ob 300 Millionen bulgarische Leva (rund 150 Millionen Euro) an Staatsbeihilfe nach EU-Recht überhaupt zulässig waren. Falls nicht, würde es sich bei der staatlichen Unterstützung um unerlaubte Beihilfe handeln und müsste sofort zurück gezahlt werden. Das würde das Projekt noch weiter zurückwerfen.

Bauplatz Belene

Bauarbeiten eingestellt: Die Kraftwerksbaustelle im bulgarischen Belene steht wieder still.

Außerdem fragt der bulgarische Staat derzeit bei der russischen Regierung an, ob die sich nicht mit 3,8 Milliarden Euro an den Reaktoren beteiligen möchte. Damit allerdings würde die Abhängigkeit Bulgariens von Russland bei der Energieversorgung noch größer: Nicht nur, dass in Belene ein noch nicht getesteter Reaktor russischen Bautyps errichtet werden soll, der noch dazu seinen Brennstoff aus Russland erhalten sollte – jetzt soll Russland auch noch die Finanzierung der Reaktoren übernehmen. Mehr Energie-Unabhängigkeit nach dem Gas-Streit im Januar, der Bulgarien besonders stark betraf, sieht jedenfalls anders aus. Ganz abgesehen davon, leidet Russland gerade selbst unter der Finanzkrise und kann wohl kaum zusätzliche Finanzen zur Verfügung stellen.

Bei all den auftretenden Problemen sollte dem RWE-Aufsichtsrat endlich ein Licht aufgehen: Das Kraftwerksprojekt in Belene ist nicht nur hoch-gefährlich, weil es in einem Erdbebengebiet liegt. Es droht auch wirtschaftlich daneben zu gehen und ist mit massivem Ansehensverlust verbunden!

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2 Kommentare

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  1. Im Fernseher sah ich heute, dass es eine „kontrollierte Explosion“ gab. „11 Arbeiter wurden verletzt“ – hmm, da frage ich mich, wie das eine „kontrollierte Explosion“ gewesen sein konnte. Hoffentlich wird diese Explosion endlich das Ende für die Kernenergie bedeuten. Der Glaube an die Beherrschbarkeit einer Kettenreaktion ist entsetzt. Wir sehen im Fernseher, wie ein Block nach dem anderen außer Kontrolle gerät. Aber zum Glück sind ja unsere Kraftwerke sicher, wenn es keinen terrorischtischen Anschlag gibt – wenn es keinen Luftangriff oder Absturz auf diese Dinger gibt, denn sie sind ja sehr toll aus der Luft zu erkennen und wenn es kein größeres Erdbeben gibt.

  2. Im Fernseher sah ich heute, dass es eine „kontrollierte Explosion“ gab. „11 Arbeiter wurden verletzt“ ist damit nicht wirklich vereinbar. Hoffentlich wird diese Explosion endlich das Ende für die Kernenergie bedeuten. Der Glaube an die Beherrschbarkeit einer Kernschmelzung ist erschüttert. Wir sehen in den Nachrichten, wie ein Block nach dem anderen unkontrollierbar wird. Jedoch sind unsere Kraftwerke sicher wenn es keinen terrorischtischen Anschlag gibt – wenn es kein größeres Erdbeben gibt wenn es kein Tsunami oder Hochwasser gibt und wenn es kein Technisches Versagen gibt.

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