Bundeskanzlerin Merkel weigert sich, bei ihrem Besuch im Atomkraftwerk Emsland am morgigen Donnerstag mit uns über die umstrittene Technologie zu diskutieren und unseren Appell „Atomkraft abschalten“ mit über 160.000 Unterschriften entgegenzunehmen. Gemeinsam mit der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt wollten wir diesen Merkel vor dem Tor des AKW Emsland überreichen. Merkel will bei dem Termin aber nur die Vorstandsvorsitzenden der Stromkonzerne RWE und Eon treffen.
Auf ihrer Energiereise klüngelt Merkel somit ausführlich mit den Chefs der Atomkonzerne, während sie der Diskussion mit besorgten Bürgern keine Priorität einräumt. Was die PR-Reise der Kanzlerin eigentlich überdecken sollte, wird jetzt umso deutlicher: Schwarz-Gelb betreibt Klientelpolitik für die Stromkonzerne. Bereits in den letzten Tagen haben die Konzerne versucht, die Regierung mit einer Anzeigenkampagne vor sich her zu treiben. Ihr Ziel: Die Brennelementesteuer zu kippen und möglichst lange AKW-Laufzeiten zu verankern.
Umso wichtiger ist es, unseren Protest gegen die Atompläne deutlich zu machen, wenn die Kanzlerin morgen beim AKW Emsland vorfährt: Aus verschiedenen Städten Norddeutschlands haben wir gemeinsam mit der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt Busse zu der Aktion nach Lingen organisiert. Ein breites Bündnis aus der Region mobilisiert zu unserer Demonstration und Landwirte haben einen Korso aus mindestens 30 Traktoren angekündigt.
Wie Merkel gemeinsame Sache mit den Atombossen macht, wollen wir mit einer Aktion darstellen: Eine große Merkel-Puppe kungelt mit Atombossen in Skelettkostümen um Laufzeiten, Sicherheit und Brennelementesteuer. Dahinter steigt eine große „radioaktive Wolke“ aus tausenden schwarz-gelben Ballons vor dem AKW Emsland auf. Mit Plakaten verlangen viele Campact-Aktive: „Schluss mit der Kungelei! – Tödliche Nachbarn abschalten!“
Kommen Sie doch auch zu der Aktion! Noch können Sie Bustickets bei .ausgestrahlt erwerben. Wenn Sie nicht kommen können, freuen wir uns, wenn Sie die Aktion mit einer Spende unterstützen!
Eine richtige Frage unserer Meinung nach wäre:
Wieso und für WIEVIELE Milliarden haben die Energie-Unternehmen den Ausstiegsvertrag mit der damaligen Regierung unterzeichnet? Wieviel Milliarden haben sie sich zuschanzen lassen für Entwicklungen alternativer Energien?
WO IST DIESES GELD und weshalb verhandelt die Regierung heute um diese albernen Steuerbeträge, wenn sie die bewilligten und gegebenen Privillegien und Gelder auch einfach zurückfordern könnte?
Wieso soll der steuerpflichtige Bundesbürger und die Euro-Kassen diese Industrie Dauerfüttern und uns wie unsere Nachfahren erpressen und gefährden? Wieso lässt diese Regierung mit tränenden Augen ob der Rentengefährdung und der klammen Staats-Kassen für die nächsten 100 Jahre den Raubzug durch die Energie-Industrie zu?
Wo sind die 30 Silberlinge ?
Jutta Boenig & Dimitrios Grigoriadis