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Solarenergie bleibt Bürgerenergie

Die Einigung zwischen Bund und Ländern bei der Solar-Förderung ist da – und gemeinsam haben wir den geplanten Kahlschlag verhindern können! Die Fotovoltaik kann jetzt doch weiter kräftig ausgebaut und bis auf 52 Gigawatt nahezu verdoppelt werden. Statt das jährliche Ausbauziel bis 2017 zu halbieren, bleibt es stabil bei 3,5 Gigawatt. Und am wichtigsten: Bei […]

Die Einigung zwischen Bund und Ländern bei der Solar-Förderung ist da – und gemeinsam haben wir den geplanten Kahlschlag verhindern können! Die Fotovoltaik kann jetzt doch weiter kräftig ausgebaut und bis auf 52 Gigawatt nahezu verdoppelt werden. Statt das jährliche Ausbauziel bis 2017 zu halbieren, bleibt es stabil bei 3,5 Gigawatt. Und am wichtigsten: Bei mittelgroßen Anlagen, wie sie viele Bürger/innen errichten, fällt die Förderkürzung deutlich schwächer aus als geplant. Eine Energiewende in der Hand der Bürger/innen hat weiter eine Chance!

Nie aufgeben und immer am Ball bleiben – das lehrt unsere Kampagne gegen den geplanten Solar-Kahlschlag. Nachdem die Kürzungen Kabinett und Bundestag passiert hatten, schien die Zustimmung der unionsgeführten Länder im Bundesrat reine Formsache. Doch Mitte Mai signalisierten auf einmal Thüringen und Sachsen-Anhalt, mit den SPD-Ländern gegen das Gesetz stimmen zu wollen. Plötzlich fehlte nur noch eine Stimme in der Länderkammer.

Auswahl von Fotos aus der Kampagne „Solarkahlschlag stoppen!“ – Fotos: Jakob Huber,Fritz Mielert/Campact

Eine Steilvorlage für Campact: In Windeseile starteten wir in etlichen Ländern mit CDU-Beteiligung Eil-Kampagnen. Allein 10.000 Berliner/innen zeichneten unseren Online-Appell, in Bayern waren es fast 20.000. In Dresden, München, Potsdam und Berlin zogen wir mit Aktionen vor die Staatskanzleien. Am Ende lehnte der Bundesrat die Solar-Kürzungen mit Zweidrittel-Mehrheit ab!

Jetzt war langer Atem gefragt. Im Vermittlungsausschuss begann zwischen Bund und Ländern das zähe Ringen um einen Kompromiss. Mit dabei: Der neue Umweltminister Altmaier. Vor der ersten Verhandlungsrunde nahm er 140.000 Unterschriften von Campact-Aktiven gegen die Kürzungen entgegen – und bekannte sich erstmals zum ambitionierten Ausbauziel von 52 Gigawatt. Bis zur Einigung gestern Abend forderten wir von Politiker/innen immer wieder die angekündigte Energiewende ein – mal mit Großballons, mal mit zu Protestschildern umgebauten Solarmodulen.

Aktion vor der entscheidenden Abstimmung am 27.6. – Fotos: Jakob Huber/Campact

Herausgekommen ist gestern schließlich ein Kompromiss: Freuen können wir uns über höher gesteckte Ausbauziele, weniger drastische Kürzungen bei mittelgroßen Anlagen, zusätzliches Geld für die Erforschung von Speichertechnologien. Andererseits fällt die Kürzung insgesamt weiterhin zu massiv aus, unpraktikable Vorschriften zur Marktintegration bleiben teilweise bestehen und die Auswirkungen auf die Dynamik beim Zubau sind schwer abzuschätzen.

Mit diesem Kompromiss endet auch die Campact-Kampagne „Solar-Kahlschlag stoppen!“

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Autor*innen

Der studierte Architekt Fritz Mielert (*1979) arbeitet als Geschäftsführer beim Bürgerprojekt Die AnStifter in Stuttgart. Zwischen 2011 und 2013 betreute er bei Campact Projekte im Spektrum zwischen Energiewende und Vorratsdatenspeicherung, baute maßgeblich die Parkschützer als eine der wichtigsten Gruppierung im Protest gegen Stuttgart 21 auf und war mehrere Jahre ehrenamtlich bei Greenpeace aktiv. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Sonnenenergie ist spitze – Förderung dafür trifft aber kostenmäßig diejenigen, die kein Geld und/oder kein Dach besitzen auf dem sie eine gewinnbringende Anlage installieren können. Der Staat, die Länder und Gemeinden sollten sich ihre Energieunternehmen zurückholen (hunderte Milliarden sind ja reichlich vorhanden um jegliche Banken zu „retten“!)
    Und alle für den Verlust Verantwortliche anklagen!
    Solarenergie für Alle!!!

  2. Die fehlende Akzeptanz neuer Stromtrassen ist ein großes Teilproblem der Energiewende.
    http://www.n-tv.de/politik/Ausbau-des-Stromnetzes-stockt-article6185231.html
    Von der 1834 Kilometer langen Leitung, die vom Gesetzgeber als vordringlich erklärt wurde, seien bloß 214 Kilometer realisiert. Davon seien aber erst weniger als 100 Kilometer in Betrieb. „Das ist nicht besonders berauschend“, sagte Homann. Weitere Vorhaben verzögerten sich um ein bis zwei Jahre. „Für die Energiewende ist dies eine besorgniserregende Nachricht.“

    Eine 1834 km lange Rohrleitung zum Transport, zur Speicherung und Verteilung von Wasserstoff/ Gas dürfte eher akzeptiert werden.

    Wenn Wasserstoff, wie uns seit Jahrzehnten weisgemacht wird, aus Wasser und Strom gewonnen würde müssten Windräder nicht mehr abgeschaltet werden; der erzeugte Strom könnte, rund um die Uhr, durch Elektrolyse Wasser in Wasserstoff verwandeln. Der Wasserstoff könnte unter hohem Druck im Rohrleitungsnetz transportiert, verteilt und gespeichert, in dezentralen Brennstoffzellen oder Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von Haushaltsstrom (50Hz, 230V, 3*400V) verwendet, und deren Verlustwärme vor Ort genutzt werden.

    http://de.euronews.com/agenturmeldungen/1508210-bundesnetzagentur-warnt-vor-kraftwerksstilllegungen/
    Strom muss „das ist gut fürs Geschäft“ sofort verbraucht werden.
    Die Energie-Zwischenspeicherung von Strom in chemischer Form (Akkumulator) bringt nicht viel, in thermischer Form (Salzschmelze/ Ceolith) auch nicht, in mechanischer Form (Pumpspeicherwerk, Druckspeicher oder Rotationsenergie), seit der Gründerzeit bekannt, verringert sich nochmals der schlechte Gesamtwirkungsgrad von 40%.
    „Weiter so“ auf dem technischen Niveau der Gründerväter bringt uns nur weiter in de Krise.
    Gigantomanische Projekte wie unterirdische CO2 Speicherung oder Gasspeicherung, konventionelle Spitzenlastkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke in aufgelassenen Bergwerken sind ebenso unsinnig wie unrealistisch.
    Sie sollen unterschwellig das öffentliche Bewusstsein vorbereiten: die Energiewende——————— das wird teuer!

    Der technische Aufwand für den Stromtransport ist riesig.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-%C3%9Cbertragung
    Stromtrassen erzeugen im Menschen Unwohlsein. Sie sind nicht nur keine Augenweide; mit Höchstspannungen von 400 kV erzeugen sie gesundheitsgefährdende Feldstärken. Im Nahbereich, 10 000 Volt von Kopf bis Fuß
    Da sollte die Ablehnung in der Bevölkerung nicht weiter überraschen.

    Bei Leitungsverlusten von 10% fallen selbst modernste Kraftwerke im Wirkungsgrad zurück auf das Niveau von Dampfmaschinen der Gründerzeit. Damals moderne Dampfloks hatten einen Wirkungsgrad von 40%. Der Gesamtwirkungsgrad moderner Elektroloks – auch nur 40%!

    Volker Fahrney

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