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Diese Tomatensorte schützt vor Krebs – und gehört einem Konzern

Der Agrar-Konzern Syngenta hat sich ein Patent auf Tomatenpflanzen mit besonders viel „Flavonol“ gesichert. Einem Stoff, der von Natur aus vor Krebs schützen soll. Das Patent umfasst den Samen, die Pflanze und die Frucht aus eigener genfreier Kreuzung. Das darf laut des europäischen Patentübereinkommens eigentlich nicht sein. Journalisten haken nach - und entdeckten ein Schlupfloch.

Der Agrar-Konzern Syngenta hat sich ein Patent auf Tomatenpflanzen mit besonders viel „Flavonol“ gesichert. Einem Stoff, der von Natur aus vor Krebs schützen soll. Das Patent umfasst den Samen, die Pflanze und die Frucht aus eigener genfreier Kreuzung. Das darf laut des Europäischen Patentübereinkommens eigentlich nicht sein. Journalisten haken nach – und entdeckten ein Schlupfloch.

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Schon jetzt kontrollieren die 3 größten Agrar-Konzerne Monsanto, Syngenta und Du Pont 50 Prozent des Saatgutmarktes weltweit. Über Patente auf Lebensmittel wie Tomaten, die nicht aus dem Labor, sondern der ganz normalen Züchtung stammen, bilden sie ein umstrittenes Monopol. Im Europäischen Patentübereinkommen heißt es, Patente werden nicht erteilt für Pflanzensorten oder biologische Verfahren zur Züchtung von Pflanzen. Doch das schwammige Gesetz lässt ein Schlupfloch offen: Einfach die Eigenschaft statt die Züchtung der Pflanze patentierten lassen. 

Immer mehr große Agrar-Konzerne lassen sich so die Ergebnisse ihrer Züchtung patentieren. Bisher wurden mehr als 120 Patente erteilt – rund 1.000 weitere sind beantragt. Der Patent-Experte Dr. Christoph Then schildert gegenüber PlusMinus, so würden auch strategische Patente beantragt, um Wettbewerber aus dem Markt rauszubekommen. Bauern, Züchter und Verbraucher geraten so in Abhängigkeit der großen Konzerne und die Vielfalt verschwindet.

Jetzt Patente auf unsere Nahrung stoppen!

Um Patente auf Leben zu stoppen, braucht es jetzt eine starke Bürgerbewegung! Unterzeichne unseren Appell und zeige, dass Du mit Patente auf unsere Nahrung nicht einverstanden sind.

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Autor*innen

Janine studierte Journalistik und Kunst-und Medienwissenschaft mit Fokus auf Medienpolitik und neue Technologien. Als Journalistin arbeitete sie für TV, Radio und Online-Redaktionen und engagierte sich für Reporter ohne Grenzen e.V. 2011 wechselte sie zu einer Online-Agentur und entwickelte als User-Experience Designerin nutzerfreundliche und nutzerzentrierte Web-Konzepte. Bei Campact war sie von 2014 bis 2021. Alle Beiträge

8 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Es ist vollkommener Quatsch, uns mit einer patentierten Tomate gegen Krebs zu schützen. Die Konzerne, die uns mit ihren Giftstoffen erst den Krebs in der Nahrung, in Kleidung und in Alltagsgegenständen aufzwingen, wollen uns wieder eins der Märchen auftischen, das wir teuer bezahlen sollen. Zynismus pur! Die lachen sich tot über unseren Protest und setzen nebenbei z. B. den Einsatz ihres Glyphosat in der EU um, unter der totalen Nichtachtung jeder demokratischen Willensbildung. Wer dann Krebs hat, ist selbst schuld, warum kauft er nicht die neuen Gen-Tomaten? Und der Deutsche sagt ja, das kann ja nur an mir liegen, frisst sie und stirbt trotzdem! Und alle wählen als brave Opfer weiter die marktradikalen Parteien. Wer solch eine Welt mitmachen will, dem ist nicht mehr zu helfen.

  2. Syngenta hat also eine Tomatensorte gezüchtet, die Krebs vorbeugen kann und nun ist das auch wieder falsch? Hier wird gefordert, Patente auf unsere Nahrung zu stoppen. UNSERE Nahrung? Ohne Syngenta gäbe es die gar nicht. Wenn man zulassen würde, dass Forschungsergebnisse nicht patentiert werden dürften, würde fast niemand mehr etwas entwickeln. Kein Patentschutz bedeutet ja, dass man es praktisch verschenken würde. Wie sollten denn die Firmen das Geld für die Entwicklung wieder erhalten?

    • Lieber Frank, Syngenta hat Tomatensorten, die schon von Natur aus Flavonol enthalten, gezüchtet. Durch Patente auf die Ergebnisse dieser Züchtung, können kleine Züchter nicht in diese Richtung arbeiten ohne zu riskieren, das Patent zu verletzten. Damit sichert sich der Konzern die Eigenschaft der Pflanze und nicht nur das Ergebnis der Züchtung.

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