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Glyphosat: Warum Monsanto diesen Tag hasst

Was für ein fantastischer Etappensieg! Schon zum 2. Mal verfehlte die EU-Kommission heute eine Mehrheit für die Wiederzulassung von Glyphosat. Dieser große Erfolg zeigt, was Bürgerprotest bewirken kann. Noch vor einem halben Jahr sah es so, als würde die EU das Monsanto-Gift ohne viel Widerstand wiederzulassen. Doch Frankreich und Italien stimmten bei einer Probeabstimmung mit Nein. Deutschland enthielt sich gemeinsam mit 6 weiteren Ländern - und wurde somit zum Zünglein an der Waage.

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SPD reagiert auf unseren politischen Druck

Vorausgegangen war eine Vollbremsung durch Umweltministerin Barbara Hendricks und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (beide SPD). Beeindruckt vom breiten Protest, hatte die SPD-Fraktion ihren Ministern klargemacht, dass sie sich gegen die Zulassung stellen müssen. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) konnte seinen Pro-Glyphosat-Kurs nicht durchsetzen.

Unser politischer Druck hat also gewirkt. Per Aktionstour hefteten wir uns Agrarminister Schmidt an die Fersen – und überreichten ihm unseren Appell mit inzwischen über 530.000 Unterschriften. Millionen Menschen sahen unser Video “Die Glyphosat-Lüge”, das wir europaweit in sechs Sprachen mit unseren Partnern verbreiteten. Dass laut unserer europaweiten Umfrage 64 Prozent der Bürger/innen Glyphosat ablehnen, griffen sogar Guardian und LeMonde auf. Unsere Arbeit wird immer internationaler – das einzig Richtige bei europaweiten Entscheidungen.

Noch ist nichts gewonnen

Der EU-Kommission rennt jetzt die Zeit davon – denn zum 30. Juni läuft die Glyphosat-Zulassung aus. Doch noch haben wir nicht gewonnen. Nach der gescheiterten Sitzung wird die EU-Kommission jetzt versuchen, doch noch einen Kompromiss auszuhandeln. Um das zu verhindern müssen wir uns jetzt mächtig ins Zeug legen.

Wir bleiben dran

Jetzt wollen wir dafür sorgen, dass Deutschland bei einer nächsten Abstimmung in der EU über Glyphosat klar mit Nein stimmt. Hier unsere ersten Ideen, wie wir dranbleiben:

  • Im Fokus steht weiter Agrarminister Schmidt. Wenn er öffentlich auftritt, sind wir schon da. Dann konfrontieren wir ihn mit der Vielzahl wissenschaftlicher Studien, die die Krebsgefahr von Glyphosat belegen. Unsere Chance, ihn umzustimmen: Auch an der CSU-Basis sehen viele Wähler/innen Glyphosat äußerst kritisch.
  • Gleichzeitig wollen wir uns auf die Abgeordneten des Bundestags konzentrieren. Denn auch der Schwenk der SPD ging auf den Unmut in ihrer Bundestagsfraktion zurück. Wenn Campact-Aktive von den Abgeordneten der CDU/CSU in ihren Wahlkreisen ein Glyphosat-Verbot einfordern, könnte sich auch in der Unionsfraktion die Stimmung drehen.
  • Gemeinsam mit unseren Partnern in Europa wollen wir daran arbeiten, dass neben Frankreich und Italien noch mehr europäische Regierungen Nein zu Glyphosat sagen. Bei unserer europaweiten Glyphosat-Umfrage und dem Video in sechs Sprachen hat das hervorragend geklappt – ein echtes Erfolgsrezept.

Hilf mit und mach unseren Protest noch größer:

Wie man sieht, wir haben wieder viel vor. Sei auch Du dabei und unterzeichne unseren Appell an Agraminister Schmidt und Umweltministerin Hendricks:

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Autor*innen

Linda Neddermann, Jahrgang 1988, ist gebürtige Bremerin, Politikwissenschaftlerin und Tierschützerin. Seit 2016 arbeitete sie bei Campact. Von 2011-2015 war sie Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit den Schwerpunktthemen Jugendpolitik, Tierschutz und Strategien gegen Rechtsextremismus. Danach war Linda bei der Kinderhilfsorganisation „Aktion Hilfe für Kinder“ für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig und hat ihr Studium der Politikwissenschaft an der Uni Bremen abgeschlossen. Alle Beiträge

6 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Alles gut und ein Grund zur Freude.

    Nur die Post-Überschrift gefällt mir gar nicht. Wozu über den vermuteten Hass anderer sprechen, statt über die eigene Freude. Das ist eine gefährliche Sprache, nicht die Sprache von Demokraten.

    Das muss unsere Stärke sein, dass wir integrieren, aufbauen, eine andere Welt möglich machen.

    viele Grüße
    Thomas

  2. Ihr Alle leistet wie immer und überall eine Super-Arbeit.
    Und auch wenn dies eigentlich nicht hierhin paßt wage ich mal hier etwas „Werbung“ für eine Petition zu machen, wo es zum Aufruf über die Einführung einer bundesweiten Volksabstimmung geht.
    Und zwar zum Thema Grundeinkommen, wie dies aktuell am 5. Juni 2016 in unserem Nachbarland Schweiz stattfinden wird. Wieso nicht auch in Deutschland?
    = siehe: https://www.openpetition.de/petition/online/grundeinkommen-abstimmen-aufruf-zur-einfuehrung-der-bundesweiten-volksabstimmung

  3. Die deutschen Behörden, die CDU und vor allem die EU bereiten sich mit ihrer Pro Glyphosat-Haltung einen Bärendienst. Hiermit entlarven sie sich mit ihrer verlogenen Einstellung. Wenn will man noch weiß machen, dass ein Totalfungizid nicht gesundheitsschädlich ist?

  4. Monsanto freut sich. Nach Patent Ablauf könnte ja jeder das Mittel machen und verkaufen. Kein Gewinn. Gern verbieten. Aber das neue Mittel. Das hat Monsanto bestimmt schon auf Lager. Kennt jemand das neue Zeug? Wie heimlich kann es als Lückenfüller genehmigt werden? Wer prüft die möglichen Gesundheitsgefahren des neuen Mittels?
    Freut euch nicht zu früh. Das Gift bleibt auch nach dem Entzug der Zulassung auf unseren Tellern. Bayer kauft Monsanto sicher nicht umsonst:)

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