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Mit Tausenden auf der Binnenalster: Warum wir beim G20-Gipfel protestieren

Hungersnöte, wachsende soziale Ungleichheit, Autokraten auf dem Vormarsch und ein unberechenbarer US-Präsident, der die Welt in Atem hält – wenn die Staatschefs der großen Industrie- und Schwellenländer im Juli zum G20-Gipfel zusammenkommen, haben sie Diskussionsbedarf. Wir sind dabei und sorgen für eine Bürgerbewegung, die nicht ignoriert werden kann.

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Wer sind die G20?

Hinter den G20 verbirgt sich ein informeller Zusammenschluss aus 19 Einzelstaaten und der Europäischen Union. Seit 1999 soll die Gruppe als Forum für internationale Zusammenarbeit insbesondere in Fragen des internationalen Finanzsystems dienen. Im November 2016 übernahm Deutschland für ein Jahr die Präsidentschaft der G20. Deshalb findet das Treffen der Mitgliedsländer in diesem Jahr in Deutschland statt.

Deshalb ist das Treffen der Mächtigen richtig

Dass sich die Mächtigsten der Welt treffen, ist gut und richtig. Denn um globale Probleme anzugehen, ist internationale Kooperation dringend nötig. Das Treffen der großen Industrie- und Schwellenländer könnte dabei eine wichtige Rolle spielen. Doch die bisherige Politik der G20 ignoriert die globalen Probleme und liefert keine Lösungen. Im Gegenteil, mit einer neoliberalen Agenda haben die G20 vor allem die Macht der Konzerne gestärkt. Klar ist: Ein “Weiter so” wäre gefährlich.

Ein internationales Zeichen setzen

Wenn die Politik versagt, ist die Zivilgesellschaft gefragt. Gipfel-Protest haben bereits in der Vergangenheit viel bewirkt: 2001 gingen 300.000 Menschen anlässlich des G8-Gipfels in Genua auf die Straße. Es war die Geburtsstunde der globalisierungskritischen Bewegung in Europa. Klar wurde: Es braucht Regeln, die die Macht der Konzerne begrenzen. 2015 läuteten beim G7-Gipfel in München dann Zehntausende den Aufstieg der breiten Bürgerbewegung gegen TTIP ein. 2016 protestierten 320.000 Menschen gegen das Handelsabkommen – TTIP wurde gestoppt und liegt nun auf unbestimmte Zeit auf Eis.

Auftakt für einen Politikwechsel

Beim G20-Gipfel in Hamburg wollen wir wieder einen Auftakt machen. Für eine entschlossene Bürgerbewegung, die fairen Welthandel, konsequenten Klimaschutz und mehr soziale Gerechtigkeit einfordert. Das wird nicht zu erreichen sein, indem man Grenzen hochzieht.  Wir setzen darauf, dass Staaten kooperieren.

Flöße, Kanus und Gummiboote

Deshalb protestieren wir am 2. Juli mit Zehntausenden an und auf der Binnenalster: Eine Flotte aus selbstgebauten Flößen, Kanus und Gummibooten wird auf dem Wasser schwimmen. Anschließend zieht der Protestmarsch durch die Innenstadt: Mit einem Meer aus Bannern und Fahnen tragen wir Botschaften aus aller Welt zum G20-Tagungsort. Für einen bunten, friedlichen Protest, der unübersehbar ist. Hilf mit, dass die G20-Protestwelle ein Erfolg wird und verteile Flyer und Plakate.

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Autor*innen

Matthias Flieder ist studierter Geisteswissenschaftler und seit 2017 Campaigner bei Campact. Nachdem er zuvor für Greenpeace hauptsächlich für Klima- und Umweltschutz aktiv war, versucht er jetzt in allen Politikfeldern progressive Politik voranzubringen. Für den Campact-Blog schreibt er über die Freuden und Leiden des Fahrradfahrens und die deutsche Verkehrspolitik. Alle Beiträge Alle Beiträge

8 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. je mehr demonstranten unterwegs sind, desto mehr geld fließt in die kassen der stadt, desto bedeutungsvoller finden sich die g20-teilnehmer.

    am eindrucksvollsten wäre für mich, den g20 teilnehmern eine menschenleere Stadt zu präsentieren. keine menschen und keine autos auf den straßen, keine leute in den geschäften, niemand in der elbphilharmonie, alle blieben zuhause und bringen von da aus online einen proteststurm in gang. die polizisten würden tatenlos herumstehen, die straßenabsperrungen wären sinnlos. der obszönen g20-show bliebe einfach das publikum weg.
    aber wäre sowas zu realisieren…

    • Die Vorstellung einer leeren Stadt nach dem Motto „Stell dir vor es ist G20 und keiner geht hin“ ist verlockend und würde sicherlich auch für Aufmerksamkeit sorgen. Doch es gibt gute Gründe angesichts des G20-Gipfels nicht nur online aktiv zu werden, sondern auch offline. Wir wollen unsere Forderungen an die G20 durch die Protestwelle deutlich machen. Wir wollen Bilder zum G20-Gipfel schaffen jenseits von Gruppenfotos der G20 und Polizeiabsperrungen in Hamburgs Straßen. Wir wollen mit der Protestwelle den Menschen die Möglichkeit geben zusammen ihre Botschaften an die G20 durch die Straßen zu tragen und zu rufen – zusammen mit anderen, die genauso denken. Je mehr Menschen kommen, umso mehr Gewicht verleihen wir unseren Anliegen.

  2. Ich kann nicht erkennen, dass es für irgendetwas gut ist, zu dieser Veranstaltung zu gehen.
    Leider ist die Geschichte der Demos gegen G20-Treffen keine Erfolgsgeschichte. Das Ende von TTIP ist überhaupt nicht darauf zurückzuführen.
    Die Treffen sind auch nicht dafür geeignet, und die Organisation von Campact ist gar nicht darauf ausgerichtet, in so einem thematisch offenen Kontext etwas zu bewirken.

    Die Stärke von Campact ist die Fähigkeit, bei anstehenden Entscheidungen Leute zu mobilisieren und Einfluss zu nehmen. Z.B. die Entscheidung über die weitere Zulassung von Glyphosat, oder den Abschluss von Investitionsschutzabkommen. Unspezifisch bei einem solchen Treffen wie G20 zu demonstrieren gehört nicht dazu. Entsprechend vage und teilweise nicht korrekt ist auch der Aufforderungstext hier.

    Im Übrigen meine ich, dass die Domo’s das Treffen medial aufwerten, also exakt das Gegenteil dessen bewirken, was auf den Einladungen steht.

    Lasst uns die Kräfte für was Sinnvolles einsetzen.

    viele Grüße
    Thomas

    • Sehr geehrter Herr Teichmann,
      das würde ich nicht so sehen wollen.
      Diese Gipfel sind überwiegend teure und eigentlich sinnfreie Verkündigungsveranstaltungen.
      Da wird ja nichts entschieden sondern bloß das generelle „weiter so wie bisher“ öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt.
      Proteste rund um den G20 tragen dazu bei,die Legitimation dieser Zielsetzung in Frage zu stellen.
      Gäbe es diesen Protest nicht wäre die Inszenierung viel Erfolgreicher.

      Also;Auf,auf…

    • Wo Herr Teichmann Recht hat er Recht.
      Was meines erachtens wichtiger wäre, und das vermisse ich, dass die Freihandelsverträge überhaupt keine Rolle mehr spielen – wo derzeit ein bilaterales Abkommen mit Japan auf den Weg gebracht werden soll.
      CETA und TTIP sind anscheinend schon abegehackt, wenn man da sich nicht einer Illosion hingibt!
      Auch Bürger und Volksentscheide nach Schweizer Modell sollten weiterverfolgt werden, da könnte man mit der NGO “ Mehr Demokratie“ zusammenarbeiten.
      Ganz zu schweigen von TiSA, da hört man von der Campact-Seite garnichts mehr, das wären Arbeitsfelder die abgearbeitet gehören.
      Um hier keinen falschen Eindruck zu hinterlassen, ich bin für Freihandel sofern dieser auch ist, und alle bisher getätigten Freihandelsverträgen die Deutschland und die EU mit Drittstaaten abgeschlossen haben, das hat nach meiner Ansicht wenig mit Freihandel zu tun.
      Und nun zu G 20 Gipfel, dort was dort besprochen und ggf. an Informationen nach aussen gelangt, ist sowas von unwichtig.
      Das ganze ist doch nur eine Selbstdarstellung von Politikdarstellern, anschaffen tun andere.
      Nur einige beim Namen zu nennen, Standard Poors, Merrill Lynch, Larry Fink von Blackrock, Goldman Sachs, da weht der Wind her und die sagen was läuft und nicht, die Politiker sind die Gehilfen von den wirklich Mächtigen.

  3. Och Menno…
    Ick hab mir schon det Wochende zum 8.7. freigenommen.
    Eine riesige Demo ist doch viel Eindrucksvoller als mehrere Kleinere.

    Als altgedienter 1.Mai Veteran würde ich ja auch argumentieren das ein Mehr an friedlichen Demonstranten der beste Garant für eine friedliche Demo ist.
    Chaos-Fans neigen eher zur Friedfertigkeit wenn sie sich als kleine Minderheit erleben.
    Und auch die Polizei legt dann erfahrungsgemäß mehr Zurückhaltung an den Tag.

    Szenen wie in seinerzeit in Genua erwarte ich in Hamburg eigentlich nicht.
    Und falls doch was aus dem Ruder läuft traue ich mir durchaus zu,den Punkt zu erkennen an dem ein 40+ nen Schritt zur Seite zu treten hat um nicht unter die Räder zu kommen.

    Jedenfalls wollte ich nicht mehrere hundert Kilometer nach Hamburg anreisen um dann am Wochenende VOR dem Gipfel zu demonstrieren.
    Schließlich ist es schon meine Intention den feinen Herren da ein bisschen in die Eier zu kneifen.

    Aber gut,es ist eure Entscheidung und ich wünsche euch natürlich viel Erfolg dabei.
    Dann muß ich diesesmal halt unter anderer Flagge segeln.

    Toi toi toi euch allen.

  4. Hallo,

    wir gehen aus guten Gründen am 2. Juli auf die Straße. Wir wollen vor dem G20-Gipfel das Bild in den Medien bestimmen. Unser Anliegen wird kurz vor dem Gipfel Spektakel viel Aufmerksamkeit bekommen, gerade auch in den internationalen Medien. An den Gipfeltagen selber werden Trump, Erdogan, Putin und Merkel das Bild bestimmen. Die Demonstration am 8. Juli findet zum Ende des G20-Gipfels statt. Uns ist es wichtig vor dem Gipfel auf die Straße zu gehen, auch um unsere Forderungen an die G20 zu richten. So werden wir am Sonntag vor dem Gipfel die Hamburger Innenstadt mit unserem bunten, friedlichen Protest füllen, ehe sie zur Hochsicherheitszone wird.
    Gemeinsam mit einem großen zivilgesellschaftlichen Bündnis wollen wir eine ähnlich breite gesellschaftliche Protestbewegung auf die Straßen Hamburgs bringen, wie dies bei den Demonstrationen gegen TTIP und CETA gelungen ist.

    Wir würden uns freuen, wenn Sie am 2. Juli mit uns auf die Straße gehen
    oder auf dem Wasser ein Zeichen setzen.

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