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Rewe grillt den Regenwald

Bäume fallen, Tiere fliehen - und das nur für billige Grillkohle. Rewe verkauft Kohle, für die der Regenwald abgeholzt wird. Dabei wirbt der drittgrößte deutsche Lebensmittelhändler mit Nachhaltigkeit. Wir fordern: Rewe muss Tropenkohle aus dem Sortiment nehmen.

Rewe grillt den Regenwald. Jetzt Campact-Appell unterzeichnen / Campact e.V. [CC BY-ND 2.0]
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Was kommt bei Dir auf den Grill? Nein, nicht auf den Rost, sondern darunter. Meist ist es Holzkohle. Doch was Grillbegeisterte oft nicht wissen: Ein großer Teil unserer Holzkohle kommt aus dem Regenwald. Das Thünen-Institut für Holzforschung hat jüngst Proben aus deutschen Supermärkten, Discountern und Baumärkten untersucht – und in 40 Prozent der Kohlesäcke Tropenholz gefunden.

So zerstört Deine Grillparty den Regenwald

Mit fast jeder Grillparty geht so ein Stück Regenwald in Rauch auf. Die Folge: Seltene Tiere wie der Jaguar und Papageienarten verschwinden, und das Klima heizt sich auf. Doch nun haben wir die Chance, den Regenwald vor dem Grill zu retten. Denn die drittgrößte deutsche Supermarktkette hat Kund/innen für sich entdeckt, die nachhaltig einkaufen. Rewe wirbt groß mit einer Kampagne für den Schutz des Regenwalds. Wir fordern, dass Rewe diesem Anspruch nun auch gerecht wird.

Jetzt Appell unterzeichnen

Rewe erwartet dicke Umsätze mit Holzkohle und Grillgut. Wenn Kunden sich gegen die Regenwald-Kohle wehren, muss Rewe handeln. Sollten mehr als 100.000 Menschen unseren Appell unterzeichnen, laden wir den Rewe-Chef zu einem “Grillfest” ein. Vor der Zentrale in Köln überreichen wir Lionel Souque die Unterschriften – neben einem Riesengrill, auf dem der Regenwald brutzelt. Unterzeichne bitte jetzt unseren Appell.

Hier klicken, um Appell zu unterzeichnen

“Die REWE Group setzt sich für den Schutz der Wälder und der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten ein. Das schreibt der Lebensmittelkonzern im Nachhaltigkeitsbericht 2017 auf der eigenen Webseite. Der Anspruch ist erst einmal löblich.

WWF deckt auf: Rewe verkauft Grillkohle mit Tropenholz

Doch eine Marktanalyse der Naturschutzorganisation WWF vom Juli 2018 zeigt: Rewe verkauft Grillkohle mit Tropenholz – und ohne das Nachhaltigkeitssiegel FSC. Offenbar ist Rewe gar nicht interessiert daran, woher genau das Holz für seine Kohle kommt. Forschen die deutschen Supermärkte und Discounter nicht nach, handeln die Vertragspartner oft illegal. Diese Nachlässigkeit zerstört Regen- und Trockenwälder in Paraguay und Nigeria.

Und was macht die Politik? Eigentlich gibt es ein EU-Gesetz, das die Tropenwälder schützen soll: die europäische Holzhandelsverordnung. Doch Holzkohle gilt hier als Ausnahme – und wird nicht weiter überprüft. Jetzt sind wir Konsument/innen am Drücker. Rewe will nachhaltig sein – wir verpflichten den Supermarkt-Riesen dazu, seinem Anspruch gerecht zu werden. Aldi hat es schon vorgemacht und seit diesem Jahr auf FSC-zertifizierte Holzkohle ungestellt. Jetzt muss Rewe nachziehen. Schütze den Regenwald davor, auf unseren Grills zu landen – und unterzeichne jetzt unseren Appell!

Hier klicken und Appell unterzeichnen

PS: Mit 250.000 Tonnen pro Jahr verbraucht Deutschland von allen EU-Ländern am meisten Holzkohle. Stolze 90 Prozent der Deutschen besitzen einen eigenen Grill. Damit bei Dir kein Tropenholz in Rauch aufgeht, fordere jetzt Klarheit. Unterzeichne unseren Appell!

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Autor*innen

Matthias Flieder ist studierter Geisteswissenschaftler und seit 2017 Campaigner bei Campact. Nachdem er zuvor für Greenpeace hauptsächlich für Klima- und Umweltschutz aktiv war, versucht er jetzt in allen Politikfeldern progressive Politik voranzubringen. Für den Campact-Blog schreibt er über die Freuden und Leiden des Fahrradfahrens und die deutsche Verkehrspolitik. Alle Beiträge Annemarie Großer studierte Germanistik, Anglistik und Europastudien. Sie arbeitete zuvor für den BUND Sachsen und das Inkota-Netzwerk zu den Themen Kohleausstieg und Ressourcengerechtigkeit. Ehrenamtlich engagiert sie sich für die Verbesserung des Radverkehrs. Seit 2018 ist sie Campaignerin bei Campact. Alle Beiträge

7 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Ich verstehe nicht wieso man heute überhaupt noch mit Kohle grillt. Es gibt so viele Alternativen die mind. genauso gut funktionieren. Besser wird das Fleisch/Gemüse durch Kohle auch nicht. Beim Grillen brauch man eins: Hitze. Und die bekomme ich auch über Gas, Elektro usw. Wenn der Endverbraucher so etwas unterstützt ist es doch klar dass die Hersteller der Nachfrage gerecht werden. Kohle ist längst überholt.

  2. Da fände ich es auch interessant zu erfahren, wieviel CO2 durch diese Grillmanie samt Zündhilfen in die Luft bringt.
    Ist das ein erkennbarer Anteil oder in Summe doch unerheblich ?

    Und zu den schon genannten Zahlen: Wieviel sind denn 250 tausend Tonnen Grillkohle als Anteil am Holzverbrauch für Kaminholz ? Und wieviel Baum oder Hektar Wald braucht man dafür.

    (Ich kriege einfach kein Bild, was eine Tonne Holz in der Landschaft ausmacht.)

    • Lieber Thomas, für diese Menge an Holzkohle braucht man 500.000 Tonnen Holz. Die Umrechnung ist nicht so leicht. Das müssten so zwischen rund 300 Hektar Wald sein, wenn die Bäume so 150 Tonnen pro Stamm wiegen.

  3. Wir sind vor 13 Jahren komplett aus der Kohle ausgestiegen und „grillen“ auf einem Feuerwok, auch bekannt als Grips-Grill (die Hersteller glauben wohl, dass der Ausstieg von der Kohle was mit Grips zu tun hat :-)) – Wir freuen uns jedesmal über den minimalen Holzverbrauch, saftiges Wok-Gut und keine Gerüche von verbranntem Öl.

  4. Ich meine das Rewe nich das einziege Unternehmen ist wo Tropenholz verwendet wirt
    des halb muß man nicht nur Rewe kretisieren,sondern auch die Anderen Hersteller
    es ist nicht nur die Zerstörrung der Natur,sondern auch die Ausbeutung der Arbeiter
    die für ein Hungerlohn arbeiten müßen und ihre Gesundheit gefäherden da hilft nur
    eins die EU muß das Gesetz für die Grilkohle zu ändern ich selber grille gar nicht weil
    mir gegrilltes nicht schmekt.

  5. REWE soll auf das FSC-Siegel achten? Oh je – da kann man gleich alles so belassen, wie es ist. Diese Kampagne werde ich nicht unterstützen!

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