Klimakrise Klimawandel Verkehr
Eil: Die Polizei kommt
In diesen Stunden räumt die Polizei den Dannenröder Wald in Hessen – für 43 Kilometer neue Autobahn. 150 Umweltaktivist*innen sitzen oben in ihren Baumhäusern und wollen den uralten Wald vor der Zerstörung retten. Sie brauchen unsere Unterstützung: Wenn sich jetzt Zehntausende hinter die Baumhaus-Bewohner*innen stellen, können wir die Rodung stoppen.
Widerstand in der Baumkrone
Heute früh im Dannenröder Wald in Hessen: Lange Reihen von Einsatzfahrzeugen der Polizei halten auf den uralten Wald zu. Räumfahrzeuge machen den Weg frei für 2.000 Polizist*innen, die mit Helmen und Schutzmontur in den Wald eindringen. Oben in 20 Metern Höhe halten 150 Umweltaktivist*innen in Baumhäusern riesige Eichen und Buchen besetzt. Am Waldrand heulen Motorsägen auf. Kurz später fallen die ersten Bäume – und das erste Baumhaus.
Wir erleben einen der größten Polizeieinsätze in Hessen seit Jahrzehnten – für 43 Kilometer neue Autobahn. Ein Irrsinns-Projekt, das schon seit 40 Jahren geplant wird und damit völlig aus der Zeit gefallen ist. Doch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die hessische Landesregierung wollen die A49 zwischen Gießen und Kassel jetzt durchboxen – trotz Klimakrise, trotz dringend notwendiger Verkehrswende.
Das alles weckt Erinnerungen an den Hambacher Wald im Rheinland. Vor zwei Jahren vertrieb dort die Polizei Hunderte Baumhaus-Bewohner*innen für die Kohlebagger von RWE. Doch am Ende konnten wir den Wald retten. Was entscheidend war? Zehntausende Menschen schlossen sich dem Protest der Aktivist*innen an und demonstrierten am Wald; Hunderttausende unterzeichneten unseren Eil-Appell für die Rettung des Hambi.
Gemeinsam gegen die Kettensägen
Genau solch eine Welle der Solidarität brauchen wir jetzt wieder. Eine große Demo haben wir schon organisiert – am Sonntag stellen wir uns den Rodungen entgegen und protestieren direkt am Dannenröder Wald. Damit der Protest noch eindrucksvoller wird, starten wir jetzt zusammen mit Greenpeace und BUND einen Eil-Appell. Ganz schnell wollen wir weit mehr als Hunderttausend Menschen werden, die sich mit den Umweltaktivist*innen solidarisieren. Bitte unterzeichne jetzt.
Fahrräder und Öffis statt neue Autobahnen
„Danni bleibt – Verkehrswende jetzt!“ Hinter diesem Slogan haben sich die Umweltaktivist*innen und ganz viele Bürger*innen aus der Region versammelt. Ein Slogan, der an den Hambi erinnert und gleichzeitig deutlich macht: Hier wie dort geht es um weit mehr als nur die Rettung eines Waldes.
Im Hambacher Wald haben wir für den Kohleausstieg gekämpft – im Danni streiten wir auch für eine grundlegende Verkehrswende. Das heißt: Steuergelder sollten in den Ausbau von Bahnstrecken und Fahrradwegen fließen – nicht in neue Straßen. Busse und Bahnen müssen auch auf dem Land in guter Qualität und eng getaktet fahren. Und wo immer es geht, sollen Güter per Bahn und nicht mehr mit dem LKW transportiert werden.
Klimaschutz und Verkehrswende treiben die Umweltschützer*innen im Dannenröder Wald an. Ihre Ziele decken sich mit den Forderungen, die wir an Verkehrsminister Scheuer und die schwarz-grüne Landesregierung richten: Die Rodung des Dannenröder Waldes und der Ausbau der A49 müssen gestoppt werden. Stelle Dich jetzt hinter die mutigen und friedlichen Umweltaktivist*innen am Dannenröder Wald – schließe Dich unserem Eil-Appell an.