Ostdeutschland AfD Demokratie Europa FDP Klimakrise Montagslächeln WeAct LGBTQIA* Agrar

Das Bienensterben geht weiter

Nach einem langen Streit in der Bundesregierung gibt es jetzt Regeln für mehr Insektenschutz. Über 200.000 Campact-Unterstützer*innen haben sich für eine Anpassung des Gesetzesentwurfs eingesetzt. Problem ist: Das neue Gesetz hilft den Bienen kaum. Lies hier, wie Du jetzt auf europäischer Ebene den Insektenschutz weiter unterstützen kannst.

Eine Campact-Aktive demonstriert für mehr Insektenschutz vor dem Kanzleramt in Berlin. / Foto: Chris Grodotzki / Campact [CC BY-NC 2.0]
Teilen
E-Mail senden

Die Insektenbestände brechen dramatisch ein – teilweise um bis zu 75 Prozent. Monokulturen und Ackergifte setzen den Tieren zu, sie finden immer weniger Nahrung.

Doch das Insektenschutzgesetz von Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) bringt kaum Fortschritte für die Bienen: Es sollte die Insekten vor Ackergiften schützen. Tatsächlich verhindert es Pestizide auf gerade mal 0,5 Prozent der Felder – das sind viel zu wenige. Der Horror für die Bienen geht weiter.

Das vorläufige Glyphosat-Ende

Immerhin verschwindet das Totalherbizid Glyphosat schrittweise: Ab 2024 ist es endlich verboten, bis dahin bringen Landwirt*innen es immer weniger aus. Doch es gibt ein Schlupfloch: Wenn die EU Glyphosat erneut zulässt, kann das Gift auch hier wieder auf den Äckern landen. Darüber entscheiden die EU-Mitgliedsstaaten im Sommer 2022.

Das Insektensterben wird weiter gehen. Darum mischen wir uns ein – mit der europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“, hinter der mehr als 90 Organisationen stehen. 

Was wir alle für den Insektenschutz tun können 

Gemeinsam fordern wir ein Verbot synthetischer Ackergifte und mehr Geld für Bäuer*innen, die auf naturnahe Landwirtschaft umstellen wollen. Unser Ziel: eine Million Unterschriften. Dann schaffen es unsere Forderungen in Brüssel auf die Tagesordnung.

Damit das gelingt, brauchen wir Deine Unterstützung. Wenn Du auf den Link klickst, kommst Du direkt auf die Seite der Initiative „Bienen und Bauern retten“. Dort werden Deine Daten umfänglicher abgefragt, als Du es von Campact kennst – das fordern EU-Richtlinien. 

Wenn wir europaweit eine Million Unterschriften zusammen haben, muss sich die EU-Kommission mit unseren Forderungen beschäftigen. Mach mit und hilft den Bienen und Bäuer*innen.  

Unterzeichne jetzt die europäische Bürgerinitiative

Mehr Geld für die Landwirt*innen, mehr Schutzgebiete für Insekten, ein Verbot für den Bienenkiller Glyphosat – das versprach die Bundesregierung schon 2019 in ihrem Aktionsprogramm Insektenschutz. Doch Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) blockierte: Über ein Jahr lang lieferte sie kein Gesetz, dabei hatte sie den Plan selbst mitbeschlossen. Der Bienenschutz kam nicht voran. 

Bei dieser Hinhalte-Taktik konnten wir nicht zusehen: 211.448 Menschen unterzeichneten einen Appell an die Agrarministerin – sie forderten endlich wirksamen Insektenschutz.

Wo es um Bienen geht, sind auch wir

Mit einem Bienenfriedhof sind wir nach Berlin vor das Kanzleramt gezogen. Genau zur richtigen Zeit – in der heißen Phase der Verhandlungen. Persönlich wollte Klöckner den Appell nicht annehmen, doch Umweltministerin Svenja Schulze kam zur Hilfe: Sie nahm die Appell-Unterschriften an und übergab sie in der Kabinettssitzung Agrarministerin Klöckner. Ein starkes Zeichen. 

Im Februar 2021 wurde es dann Ernst: Nach langen Verhandlungen beschloss das Kabinett endlich das Gesetz zum Schutz von Insekten. Bei Schnee und Minusgraden sind keine Insekten zu sehen. Darum haben wir sie sichtbar gemacht: Mit einem fünf Meter großen, aufblasbaren Marienkäfer. So konnten wir zeigen, was wirklich wichtig ist: Die Insekten.

Externer Inhalt von Flickr: Mit einem Klick kannst Du Dir die Bildergalerie ansehen. Lies mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Mehr Bilder findest Du auf dem flickr-Account von Campact.

Die neuen Regeln sind beschlossen. Darum beenden wir den Appell. Wieder einmal zeigt Klöckner: Sie hilft den Bienen nicht. Das müssen wir tun. Fordere jetzt mit über einer halben Million Menschen in ganz Europa: Pestizid-Cocktails von den Feldern verbannen und naturnahe Landwirtschaft unterstützen. Unterzeichne jetzt für Bienen und Bäuer*innen. 

Unterzeichne jetzt die europäische Bürgerinitiative
Teilen
E-Mail senden
TEILEN

Autor*innen

Friederike Gravenhorst hat neben ihrem Politik-Studium die Bremer Landespolitik kennengelernt. Mit einer Jugendorganisation hat sie sich gegen Autos und Polizeigesetze eingesetzt und für junge Perspektiven in der Politik gestritten. Seit 2020 unterstützt sie Campact als Junior-Campaignerin, seit November 2020 als Campaignerin. Alle Beiträge

3 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Das gegen das Isekten sterben was getan werden
    mus ist richtig,es stellt sich nur das wie man es machen
    will,was nutzt es wenn wir die Agrawende machen und
    im rest der Welt so weiter gemacht wird wie bisher es
    gibt einige Länder in Europa die schon auf Nachhaltige
    Landwirtschaft umstellen ,wenn man das will mus man
    auch aus der Massentierhaltung aussteigen, die Sache
    hat nur einen Hacken es gibt Leute die können sich keine
    teuren Lebensmittel leisten.

Auch interessant

Europa, FDP, Klimakrise, Montagslächeln Montagslächeln: Trotz FDP Agrar, Klimakrise Wie die Klimakrise die Landwirtschaft bedroht Agrar, Ernährung Hofübernahme durch Dennree: Wenn keiner mehr offen spricht Europa, Feminismus #MoiAussi: Die aktuelle MeToo-Bewegung in Frankreich rückt Minderjährige in den Fokus Erfolg, Europa, Umwelt, WeAct Erfolg: Das Recht auf Reparatur kommt Agrar, Naturschutz, Umwelt Diese 5 bedrohten Arten profitieren von ökologischer Landwirtschaft Europa, Menschenrechte, Umwelt German Vote: Wie Deutschland Umweltschutz und Menschenrechte blockiert Europa, LGBTQIA* Wie passt das zusammen, Griechenland? Agrar, Protest Landwirtschaft in Deutschland: 1,2 Prozent und eine Menge Verantwortung Agrar 3 Fragen an … Lina Gross zur „Wir haben es satt“-Demo
Campact ist eine Bürgerbewegung, mit der über 3 Millionen Menschen für progressive Politik streiten. Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, wenden wir uns mit Online-Appellen direkt an die Verantwortlichen in Parlamenten, Regierungen und Konzernen. Wir schmieden Bündnisse, debattieren mit Politiker*innen und tragen unseren Protest auf die Straße: mit großen Demonstrationen und lokalen Aktionen. So treiben unsere Kampagnen sozialen, ökologischen und demokratischen Fortschritt voran - für eine Welt, in der alle Menschen in Frieden leben und ihre Freiheit gleichermaßen verwirklichen können. NewsletterHilfe und FAQKontaktDatenschutzImpressumCookie Einstellungen