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Nemos neues Lieblingsspiel: Banken-Domino

Es erinnert an die TV-Show “Domino Day”, in der mit der längsten Kette von Domino-Steinen Weltrekorde gejagt wurden. Doch der größte Unterschied ist: Beim Banken-Domino sind viel weniger Umfaller notwendig, um ein Ergebnis von weltweiter Bedeutung zu erreichen. Und gestern ist der Clownfisch Nemo diesem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Es fiel: Die Royal Bank of Scotland!

Es erinnert an die TV-Show “Domino Day”, in der mit der längsten Kette von Domino-Steinen Weltrekorde gejagt wurden. Doch der größte Unterschied ist: Beim Banken-Domino sind viel weniger Umfaller notwendig, um ein Ergebnis von weltweiter Bedeutung zu erreichen. Und gestern ist der Clownfisch Nemo diesem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Es fiel: Die Royal Bank of Scotland!

Ziel: Weniger Banken in der Domino-Kette

Beim Banken-Domino geht es darum, den weltweit größten Kohlehafen direkt am Weltkulturerbe Great Barrier Reef zu verhindern (zum Info-Clip). Am Anfang der Kette stand die franzöische Crédit Agricole, die ziemlich früh ein Engagement am Riff ausschloss. Im Mai konnten wir zusammen mit dem WWF die Deutsche Bank aus dem Projekt drängen. Kurze Zeit später folgte die britische HSBC. Gestern nun schloss mit der Royal Bank of Scotland die nächste Großbank aus, die Erweiterung des Kohle-Terminals Abbot Point zu finanzieren. Die Kette von Investoren, die ein solches Projekt stemmen könnten, wird damit immer kürzer. Schon bald könnte die kritische Masse erreicht sein, ab der eine Kettenreaktion eintritt: Dann wird sich keine Bank von Rang und Namen mehr trauen, sich an dem rufschädigenden Projekt die Finger zu verbrennen. Das Weltnaturerbe Great Barrier Reef wäre gerettet.

Foto: Campact
Damit zeigt sich: Unsere Kampagne hat weit mehr bewirkt als nur die Deutsche Bank aus dem Projekt zu drängen.

Die mehr als 200.000 Unterzeichner/innen in Deutschland haben ein Zeichen gesetzt, dass mit Kohle am Great Barrier Reef nur ein schlechter Ruf zu verdienen ist. Das ist vielleicht nicht Weltrekord – wirkt aber nachhaltiger als so mancher Domino Day.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

3 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hallo Chris,
    erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Erfolg bei der Aktion, die DeuBa zum Einknicken zu bewegen.
    Da ich selbst Taucherin bin ist mir der Gedanke gekommen, über Tauchschulen und Tauchreiseveranstalter den Protest gegen die Zerstörung des Great Barrier Reefs zu intensivieren. Viele Veranstalter schicken regelmäßig newsletter an ihre Kunden. Da gibt es sicherlich noch ein riesiges Potential und Tausende, die sich dem Protest gerne anschließen würden. Dies gilt natürlich nicht nur für die Tauchschulen und Tauchreiseveranstalter in Deutschland, sondern weltweit, vor allem aber auch in Asien, da das GBR ja sozusagen vor der Haustür liegt. Speziell Taucher sind beim Thema Riffschutz und Bewahrung der natürlichen Lebensräume im Ozean immer dabei und engagieren sich. Auch wenn der ausufernde Tauchtourismus selbst einen Teil zur Zerstörung beiträgt, gibt es ja immer wieder Aktionen, in denen Taucher die Riffe von Plastikmüll befreien oder es auch geschafft haben, das z.B. Singapore Airlines vor Jahren die Haifischflossensuppe aus dem Angebot nahm.
    Wenn man sich mit entsprechendem Infomaterial an die Zoologischen Gärten wenden würde, schafft man sicherlich auch noch mehr an Bekanntheitsgrad des Problems, vor allem jetzt in den Sommerferien.
    Wenn es noch zeitlich passt könnte man natürlich auch auf der BOOT in Düsseldorf im nächsten Januar Infos verteilen (lassen). Dort gibt es eine ganze Messehalle nur für Taucher, Taucherausrüstungen und Reiseveranstalter.
    Aber auch Reiseveranstalter, die Australien als Highlight anpreisen, könnte man für den Schutz sensibilisieren. Wenn nur einige mitmachen würden wäre das sicherlich ein Erfolg.
    Vielleicht werden die Regierung von Australien und der Regierungschef von Queensland ja einsehen, dass Millionen Touristen, die ein intaktes Riff sehen möchten oder einfach nur gegen diese groteske Art der Zerstörung sind, dem Land auf lange Sicht mehr einbringen, als ein Megadeal mit dem indischen Großindustriellen Adani. Ganz davon abgesehen, dass der Kohleabbau im geplanten Umfang und der Ausbau von Abbot Point auch sonst noch für riesige Umweltschäden sorgen werden.
    Ich würde mich freuen, wenn ihr vielleicht den einen oder anderen Gedanken, sofern sie nicht ohnehin schon Gegenstand der Kampagne sind, aufnehmen würdet.
    Auf jeden Fall wünsche ich euch bei eurer Arbeit viel Erfolg und werde weiterhin fleißig eure Online-Appelle unterzeichnen.

    • Liebe Uschi, vielen Dank, das sind wertvolle Anregungen, die wir gerne aufnehmen! Herzliche Grüße, Chris

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