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Diese Dörfer haben RWE und Co. verheizt

Nach der Tagebaubesetzung verfolgt der Energiekonzern RWE angeblichen Hausfriedensbruch durch Klima-Aktivist/innen. Diese Grafik zeigt, in welchen 54 Dörfern er den Hausfrieden ganz beseitigt hat – indem er sie verschwinden ließ.

Nach der Tagebaubesetzung verfolgt der Energiekonzern RWE angeblichen Hausfriedensbruch durch Klima-Aktivist/innen. Diese Grafik zeigt, in welchen 54 Dörfern er den Hausfrieden ganz beseitigt hat – indem er sie verschwinden ließ.

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Karte der verschwundenen Dörfer

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Die erschreckende Bilanz der Braunkohle: In Deutschland mussten innerhalb von 90 Jahren über 250 Siedlungen mit insgesamt fast 110.000 Menschen dem Abbau des Klimakillers weichen. Allein im Rheinland, dem Stammland des Kohlekonzerns RWE, wurden seit Mitte der 1950er Jahre mehr als 30.000 Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben. Und noch immer sind Dörfer und Weiler vom Tagebau bedroht – in einer Zeit, wo die Braunkohle zusehends überflüssig wird.

Vor diesem Hintergrund ist es geradezu absurd, dass RWE gegenwärtig fast 800 Verfahren wegen Hausfriedensbruch anstrengt – gegen jene mutigen Aktivist/innen, die aus Protest gegen die Kohlepolitik von Landes- und Bundesregierung für einen Tag einen Tagebau stillgelegt haben.

Weitere Dörfer werden geopfert

Aber auch der schwedische Staatskonzern Vattenfall, der in der Lausitz Braunkohle abbaut, will weitere Dörfer den Baggern opfern – mit tatkräftiger Unterstützung der Landesregierung, die erst letztes Jahr neue Tagebaue genehmigte. Und mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur. Einen Eindruck bietet dieser kurze Videoclip:

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Dass im 21. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Energiewende, noch immer Dörfer für eine Dinosaurier-Technologie geopfert werden, die wir zunehmend weniger brauchen, ist kaum zu glauben – und doch bittere Realität.

Die Zusammenstellung der verschwundenen Dörfer ist Teil des Kohle-Atlas von Heinrich-Böll-Stiftung und BUND. Die Grafiken können unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA weitergegeben können.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Die Umsiedlungen galten lange Zeit als Tabuthema. In der Grundschule lernten wir, links an der Grube wird das abgewrackte alte Dorf abgetragen, und fröhliche Bewohner bauen rechts der Grube ein schmuckes modernes Dorf auf, bekommen dafür Gold in „Unser Dorf soll schöner werden“. Im „Umsiedlungsatlas des Rheinischen Braunkohlenreviers“ von 1996 wird erstmalig auch von Problemen gesprochen. Eher am Rande wird bemerkt, dass z.B. die örtlichen Vereine zu mehr als 2/3 die Umsiedlung nicht überleben, ebenso die kleineren Handwerksbetriebe und zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe. Dazu RWE: Die wären auch so eingegangen, die Umsiedlung beschleunigt den Prozess nur „ein wenig.“ Und verbreitet die Lüge, dass die Leute fürstlich entschädigt werden. Und das ist nur die Spitze des Eisberges (besser: der Abraumhalde). Der Ort Alt-Inden wurde z.B. nicht abgebaggert wergen der Kohle, denn da war das Flöz nur dünn, sondern weil es betriebstechnisch einfacher war wegen des „Bandknotens“.

  2. Durch Verfeuerung der Braunkohle werden giftige Stoffe frei, die wohl krebserregend sind und anderweitig gesundheitsschädigend sind.
    Zudem verstärken die Kohlekraftwerke weiter den Klimawandel, was ungeahnte, große Folgen für uns alle weltweit haben kann und wird!
    Durch Braunkohletagebau werden immense, dunkle Flächen frei.
    Da diese keine schützende Vegetation mehr aufweisen, absorbieren sie recht stark das Sonnenlicht und heizen den Boden enorm auf (-> sorgt für weiteren Klimawandel), Erosionen entstehen, die Bodenstruktur mit reichem Innenleben wird massiv gestört und vielleicht hat das auch große Auswirkungen auf das Grundwasser … und so vieles, vieles mehr!
    Geschweige denn davon, dass nicht wenige ihre Menschen ihre Heimat verloren haben, die Dörfer mit ihrer Geschichte sind auch für immer verloren gegangen, allein die Fotos aus längst vergangenen Zeiten gibt es wohl noch … Denn ein tatsächliches Zurück gibt es nicht mehr – zu diesen Orten, es war einmal …

  3. Das hat entschuldigen Sie mal Deutschlands politische Mehrheit befürwortet. Ich bin selbst Bergbaubetroffener aus Heuersdorf. Ich wurde 2008 von einem Unternehmen mit ehemaligen Stasi-Agenten im Vorstand per Gerichtsbeschluss ausgesiedelt. Welcher Schutz von Eigentum und Persönlichkeit kann da noch erwartet werden? Alle darauf angesprochenen Politiker – darunter Kretschmann, Ströbele, Tillich, Haseloff, Thierse, Bergner und Böhmer – hielten diese Umstände für rechtskonform. Siehe hierzu Teil 3 folgender Stellungnahme im Landtag von Sachsen-Anhalt: http://www.volksmeter.de/Abhandlungen/Michel-CO2Speicherungsgesetz07032013.pdf

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