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Endlich Wochenende, Herr Weil!

Der Ministerpräsident von Niedersachsen wollte die lokalen SPD-Vereine im Wahlkampf unterstützen. Und tatsächlich - es kamen sehr viele Menschen zu seinen Auftritten. Allerdings: Die meisten davon hielten ein Schild in der Hand mit "Fracking stoppen, Herr Weil!".

FrackingFlashmobs

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Hast Du dich auch so aufs Wochenende gefreut?

Lange schlafen, spazieren gehen und Sonntagabend Tatort schauen? Auch der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wird froh sein, dass endlich Wochenende ist. Allerdings hat er wohl andere Gründe: Seine Wahlkampftour für die Kommunalwahlen ist vorbei, das bedeutet: Er  wird nicht mehr von Fracking-Gegnern begleitet, die überall auftauchen, auffällige blaue Schilder in die Höhe halten und ihm kritische Fragen stellen.

Aber von Anfang an

Seit Neustem gibt es ein Fracking-Gesetz in Deutschland. Es besagt: Fracken in Schiefergestein ist verboten, im Sandstein allerdings erlaubt. Das ist eine Verbesserung des Status Quo, denn vorher hatten wir gar kein Gesetz. Aber: Die letzten fünf Jahre, während verschiedene Regierungskoalitionen über ein Gesetz berieten, wurde kein einziges Fracking-Loch gebohrt. Die Bürgerinitiativen waren so stark, dass die Industrie sich nicht getraut hat. Doch das neue Gesetz ist eine Einladung an die Industrie, wieder zu fracken. Nach fünf Jahren Fracking-Moratorium geht es jetzt mit großem Knall wieder los. Exxon Mobile, Wintershall und Co. scharren schon mit den Hufen: Die ersten Bohrungen sind angekündigt. Darum fordern wir: Fracking komplett verbieten!

„Wahlkampfbegleitung“ für Weil

Die Regierung von Ministerpräsident Weil hat sich dafür eingesetzt, dass es diese fatale Lücke im Gesetz gibt, und so das Fracken wieder losgehen kann. Die Niedersachsen sind besonders betroffen, denn hier liegen die meisten Gasvorkommen unter der Erde. Darum haben wir mit den Niedersachsen einen Plan geschmiedet: Wir „verfolgten“ Stephan Weil auf seiner Wahlkampftour und zeigten ihm, dass überall in Niedersachsen Menschen Fracking ablehnen. Ob in Verden, Oldenburg, Celle, Stade oder Braunschweig: Überall haben ihn Menschen mit großen blauen Schildern empfangen auf denen stand: „Fracking-Neustart verhindern!“ . In Verden und in Oldenburg waren wir so viele, dass praktisch die Mehrheit der Zuhörer aus Fracking-Gegnern bestand. Aber auch in Celle, Stade und Braunschweig waren unsere Schilder dominant: Keiner konnte daran vorbeischauen, auch Herr Weil nicht.

Wie geht’s weiter?

Unsere kleine „Verfolgungstour“ ist vorbei, wir konnten Weil zeigen: Die Menschen in Niedersachsen sind nicht einverstanden mit seinem Pro-Fracking-Kurs. Dennoch verteidigte er den Neustart bei seinen Veranstaltungen. Darum lassen wir nicht locker: Zusammen mit den Bürgerinitiativen bereiten wir uns auf den „Tag X“ vor, also den Tag, an dem die erste Bohrung das Fracking-Moratorium beendet. Dafür brauchen wir dann wieder Dich – und die tausenden Bürgerinnen und Bürger aus Niedersachsen,die sich gegen Fracking stellen!

Unterzeichne hier den Appell der Niedersächsin Silke Döbel, damit Fracking richtig verboten wird!

WeAct Logo

Diese Petition wurde auf WeAct, der neuen Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact. Da Campact aber die Ziele der Petition unterstützt, möchten wir Dich auf die Kampagne hinweisen.

 


Hier die Bilder von allen Flashmobs:

Verden, Montag 29.08.

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Oldenburg, Freitag 2.9.

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Celle, Samstag 3.9.

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Stade, Montag 5.9.

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Braunschweig, Freitag 9.9.

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Autor*innen

… studierte Kulturwissenschaften und Friedensforschung. Danach arbeitete sie im Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg und bei Greenpeace Deutschland. Sie ist Mitgründerin der deutschen Zweigstelle der nobelpreisgekrönten International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN). Alle Beiträge

5 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hallo Herr Weil, es wäre schön, wenn Sie – als VERTRETER Ihrer Wähler und der Bürger – auch einmal Standpunkte -insbesondere Ihren – auf den Prüfstein stellen; vorausgesetzt, dass diejenigen, die Schilder hochhalten, nicht willenlose Marionetten von Campact! sind, sollte doch zu denken geben, dass Ihnen so viel Gegenwind der Bürger entgegenweht – also derer, die sich Ihnen anvertraut haben.

    Machen Sie sich bittet mal bewusst, dass fossile Energien eigentlich Technik von gestern sind und schon Geschichte wären – wenn sie nicht künstlich hochgehalten würden.
    Ich würde von Politik erwarten, dass sie nicht Vergangenheit verwaltet, sondern Visionen für die Zukuft entwickelt. Der, der das mutig erkennt, wird bald die Nase vorne haben.

    Woher haben Sie eigentlich Ihren Rückenwind? 🙂

    Olaf Peter, Seeheim-Jugenheim

  2. Schönes Wochenende, liebe Aktivistinnen und Aktivisten von Campact. Es hat Spaß gemacht mit Euch zu diskutieren. Immer wieder gerne!

    Herzliche Grüße,
    Euer Stephan Weil

    • Lieber Herr Weil, ich hätte ein paar Fragen an Sie:
      Wofür brauchen wir zum Beispiel in Braunschweig ein amerikanisches Unternehmen, das mit Genehmigung der Stadtverwaltung im Gebiet Lamme, Kanzlerfeld, Lehndorf, Broitzem ein Claimb absteckt und schon mal den Boden auszundschaftet?
      Wessen wirtschafliche Interessen werden da gefördert? Die Gesundheit der Anwohner und die Zukunft unserer Kinder scheinen wohl keine Rolle zu spielen.
      Das amerikanische Unternehmen steht unter dem Druck, seine Aktionäre zufriedenzustellen, dem ist das Braunschweiger Land herzlich egal! Wenn die dann wieder gehen und Ihre Profite erzielt haben (oder auch nicht!), stehen wir da in der verbrannten Erde und müssen zusehen, wie wir klar kommen.
      Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich Herr Weil und – können Sie noch ruhig schlafen?
      Schützen Sie Niedersachsen!
      Viele Grüße und danke für die Gesprächsbereitschaft

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