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Long COVID: Erfolg für die Erkrankten

Seit Monaten kämpfen Betroffene von Long COVID mit einer WeAct-Petition dafür, dass sie dringend benötigte Versorgungsangebote bekommen. Sie fordern, dass die Nachfolgeerkrankung von Covid-19 als Krankheit anerkannt wird, die Politik in Forschung investiert und ein Kompetenznetzwerk aufbaut. Jetzt steht Long COVID im Koalitionsvertrag: Ein Erfolg! Die Ampel-Regierung muss nun schnell handeln.

WeAct-Petitionsübergabe an Karl Lauterbach
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Long COVID: Die zweite Pandemie

Bleierne Müdigkeit, Gedächtnisverlust, Herzrasen: Mindestens 10 Prozent aller Covid-19-Infizierten sind von Langzeitfolgen betroffen. Die Symptome sind vielfältig und münden nicht selten in die Arbeitsunfähigkeit der Betroffenen. Dass inzwischen die meisten Menschen in Deutschland schon einmal von Long COVID gehört haben, ist maßgeblich der Initiative “Long COVID Deutschland” zu verdanken: Als noch niemand die Krankheit im Blick hatte und es immer wieder zu Fehldiagnosen ratloser Ärzt*innen kam, haben sich Betroffene aus ganz Deutschland zusammengetan.

Als Selbsthilfegruppe angefangen, entstand daraus bald auch eine politische Kampagne: Long COVID Deutschland hat eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact gestartet. Die Initiative fordert von der Bundesregierung, dass sie Maßnahmen umsetzt, damit alle Long COVID-Betroffenen in Deutschland die benötigten Versorgungsangebote erhalten. Dafür braucht es einerseits eine Vernetzung zwischen Forschung, Betroffenen und Ambulanzen. Andererseits fordert Long COVID Deutschland eine umfassende Aufklärungskampagne für Bevölkerung, Betroffene und medizinisches Personal.

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Petitions-Übergabe und Koalitionsvertrag

Im August 2021 hat Long COVID Deutschland ihre WeAct-Petition mit über 50.000 Unterschriften öffentlich an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) übergeben. Im September folgte dann eine öffentliche Petitions-Übergabe an Karl Lauterbach und ein anschließendes Gespräch mit dem SPD-Politiker, der nach der Bundestagswahl tatsächlich auch Gesundheitsminister wurde. Schon im September konnte die Initiative also die Dringlichkeit ihrer Forderungen deutlich machen. Lauterbach nahm sich Zeit und sicherte seine Unterstützung zu.

Die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt: Long COVID Deutschland hat sich gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Thematik um Long COVID in den Koalitionsvertrag der neuen Ampel-Regierung aufgenommen wurde. Dieser legt nun fest: Es soll endlich dafür gesorgt werden, dass die Krankheit umfangreich erforscht wird und Betroffene eine bedarfsgerechte Versorgung erhalten.

Dafür wird es ein Netzwerk von Kompetenzzentren und Ambulanzen geben: Betroffene, medizinisches Personal, Forscher*innen und Politik können so ihre Erfahrungen und ihr Wissen teilen und ergänzen. Die Initiativen haben dafür im Vorfeld eine Stellungnahme veröffentlicht mit klaren Forderungen an die Politik und konkreten Umsetzungsvorschlägen.

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Nicht locker lassen

Die Initiative führt seit Monaten immer wieder Gespräche mit Politiker*innen und Journalist*innen, um ihre Ziele zu erreichen. Mit viel Ausdauer und Hartnäckigkeit hat sie dafür gesorgt, dass das Thema zunehmend Platz in den Medien und Beachtung in der Politik findet. Es fanden Gespräche mit Politiker*innen verschiedener Fraktionen statt, Anhörungen im Gesundheitsausschuss und eine Gesprächsrunde mit dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Viele Aspekte, die Long COVID Deutschland seit Monaten kritisiert, sind seitdem angegangen worden: Die Initiative war unter anderem selbst beteiligt an der Erstellung medizinischer Leitlinien. Sie hat so aktiv dazu beigetragen, dass zentrale Forderungen ihrer WeAct-Petition umgesetzt wurden. Im Rahmen ihrer Kampagne hat die Initiative auch die internationale Patient*inneninitiative Long COVID Europe mitgegründet und hatte Auftritte in zahlreichen Fernsehbeiträgen, Zeitungsartikeln und Podcasts.

Long COVID Deutschland wird von Politik und Medien für ihre Expertise anerkannt und angefragt. Doch eigentlich sollte diese Expertise nicht nur bei den Betroffenen liegen: Es ist jetzt an der Politik, die benötigten Gelder für Datenerhebung, Aufklärung und einheitliche Versorgung umgehend und unbürokratisch freizugeben und Forschung und Therapiestudien zu fördern. Long COVID Deutschland wird sich für die schnelle Umsetzung der Maßnahmen, die im Koalitionsvertrag beschlossen wurden sowie weitere Schritte, weiter einsetzen. Dafür zählt die Initiative weiter auf eure Unterstützung:

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Mit WeAct Politik bewegen

Diese Petition wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact. Da viele Campact-Aktive die Petition unterstützen, möchten wir Dich gerne darauf hinweisen.

Jedes Jahr werden Tausende Menschen auf WeAct aktiv. Sie schließen sich zusammen und bewegen so Politik im Großen und Kleinen:

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1 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Es ist nicht einfach einen Therapietermin zu bekommen
    die Praxen sind voll, die Menschen müssen Geduld auf
    bringen man kann nur hoffen das sich bald was ändert
    sich nur auf die Politik zu verlassen halte ich für falsch
    wie es in denn medizienischen Berufen über all ist , gibt
    es zu wenig Personal.

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