Nach dem Tönnies-Skandal: Es ist fast gut
Nach dem Tönnies-Skandal hat sich der gesetzliche Schutz für Mitarbeiter*innen der Fleischbranche deutlich gebessert. Das wäre ohne breiten Protest nicht möglich gewesen. Lies hier von den Erfolgen in der Kampagne gegen das System Billigfleisch.

Ein einziges Unternehmen zwang gleich zwei Landkreise in den Lockdown: In einem Schlachthof von Tönnies infizierten sich über 1.500 Mitarbeiter*innen mit dem Coronavirus. Dort verrichteten Menschen unter katastrophalen Bedingungen blutige Schwerstarbeit. Sie standen dicht an dicht am Fließband und mussten in überfüllten Unterkünften leben.
Diese Ausbeutung ist erst durch Subunternehmen möglich: Sie beschäftigen die Menschen als Leiharbeiter*innen mit unfairen Werksverträgen. Der Fleischgigant Tönnies wurde zum Symbol für eine Industrie, die systematisch Menschenrechte und Tierschutz missachtet.
Schluss mit dem System Billigfleisch!
Doch Campact-Unterstützer*innen hatten genug vom System Billigfleisch – und protestierten im Netz, in der Zeitung und auf der Straße: Über 340.000 Menschen unterzeichneten einen Appell an die damalige Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Eine Anzeige in der Süddeutschen Zeitung platzierte den Protest prominent und unübersehbar in den Medien.
Doch damit nicht genug: 750 Menschen demonstrierten auf dem Fahrrad im Regierungsviertel. Dann spitzte sich der Konflikt zu: Union und SPD mussten sich mit Hilfe des Koalitionsausschusses einigen – prompt telefonierten Unterstützer*innen die Telefonleitungen heiß, damit die CDU-Politiker ihre Blockade aufgaben.




























































Mehr Bilder findest Du auf dem flickr-Account von Campact.
Das Ergebnis: fast gut
Am Ende steht ein echter Erfolg: Werkverträge sind seit dem 1. Januar 2021 verboten. Seit April 2021 gibt es ein Verbot der Leiharbeit. Jetzt muss die Fleischindustrie ihre Schlachter*innen und Zerleger*innen direkt anstellen. Subunternehmer sind immerhin in diesem Teil der Industrie verboten. Lange hat sich die Union dagegen gewehrt, doch am Ende konnte sie es nicht verhindern – das ist auch unser Erfolg!
Denn ohne den Einsatz der Unterzeichner*innen, Spender*innen, Demonstrant*innen und Anrufer*innen wäre der Erfolg nicht möglich gewesen. Danke für euren Einsatz!
In der neuen Regierung ist Julia Klöckner, unsere bisherige Adressatin, nicht mehr vertreten. Deshalb beenden wir diese Kampagne.
Fleisch-Riesen stoppen
Diese Kampagne endet, doch es stehen noch große Aufgaben bevor: Riesige Schlachthöfe und Megaställe müssen abgeschafft werden.
Damit das Leid in den Ställen endet, braucht es endlich klare Auflagen und faire Preise. Bauernhöfe sollen nur noch so viele Tiere halten dürfen, wie sie selbst mit Futter versorgen können – und deren Gülle sie allein entsorgen können.
Mit der neuen Ampel-Regierung gibt es eine echte Chance auf neuen Schwung für die Agrarwende. Doch das wird nicht von alleine passieren. Darum beobachtet Campact genau, was die Ampel plant – um schnell reagieren und im Ernstfall protestieren zu können. Abonniere jetzt den Campact-Newsletter, um von Aktionen, Demonstrationen und Appellen zu erfahren.
Wie schön es doch wäre, wenn kein Tier mehr für oder wegen uns Menschen leiden müsste…..
Ich ( 66j ) kann mich noch gut an die Zeit errinnern als nicht das Geld da war oft Fleisch zu Essen . Warum muss es immer Fleisch sein.
Ich bin bereit mehr zu zahlen um dadurch den Tieren ein würdiges Leben zu ermöglichen. Es ist traurig das der Mensch die grausamste Kreatur auf Erden ist.
Ihr fordert das Billigfleisch vom Markt genommen wird
Dan erklert mir wie jemand der wenig Geld hat sich mal
ein Stück Fleisch kaufen soll, selbst Obst und Gemüse ist
schon sehr teuer geworden es richtig das Fleisch zu billig
verkauft wird wenn man das verhindern will muss man
die Massentierhaltung abschaffen und den Landwirten
für ihre Produkte auch gut bezahlen.