210.000 machen Robert Habeck schwach
Protestaktion vor dem Kieler Landtag: Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck sichert uns Unterstützung für eine starke Düngeverordnung zu – und gesteht: Wenn Campact kommt, muss ich vorher Liegestütze machen.
Protestaktion vor dem Kieler Landtag: Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck sichert uns Unterstützung für eine starke Düngeverordnung zu – und gesteht: Wenn Campact kommt, muss ich vorher Liegestütze machen.
Wenn in Schleswig-Holstein die Sonne scheint, drängeln sich die Schweine vor dem Kieler Landtag. Dieser Eindruck drängte sich zumindest den Menschen auf, die heute Mittag am Parlament des nördlichsten Bundeslands vorbeikamen. Auch hier hatten ca. 30 Aktive von Campact und Aktion Agrar am Tag 2 des Aktionstriathlons für sauberes Trinkwasser ein Schweinespalier errichtet. Noch am Dienstag standen unsere 50 Schweinesilhouetten vor dem Landwirtschaftsministerium in Hannover. Wieder forderten wir lautstark: „Sonne für die Sau, stoppt den Güllestau!“.
Goldener Wasserhahn als Symbol für langanhaltenden Einsatz für sauberes Trinkwasser
Der Umwelt- und Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein Robert Habeck zeigte sich beeindruckt. Denn er gehört zu den Ländervertretern, die Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und seiner löchrigen Düngeverordnung die Stirn bieten. Und das wollten wir heute honorieren – und übergaben ihm öffentlich einen goldenen Wasserhahn als Symbol für seinen lange andauernden Einsatz für sauberes Trinkwasser. Den Hahn packt er hoffentlich ein, wenn er morgen zur Agrarministerkonferenz nach Bad Homburg aufbricht – und zeigt ihm dort den anderen Minister/innen. Die dann möglicherweise neidisch werden, und sich dem Widerstand gegen Schmidt anschließen.
Unser Protest wiegt schwer
Was er allerdings nicht einpacken wollte: Das ziegelsteinschwere, großstadttelefonbuchgroße Buch mit 210.000 Unterschriften. Denn, das beteuerte er, sei ihm schlicht zu schwer. Und schob nach: „Wenn Campact kommt, muss ich vorher Liegestütze machen.“
Wir hoffen, wir haben Herrn Habeck mit unseren Unterschriften nicht zu schlimm geschlaucht. Immerhin hat er uns volle Unterstützung zugesagt. Und morgen in Bad Homburg zählt es: Dann müssen die Länder Herrn Schmidt eine Düngeverordnung abringen, die die Gülleflut auf unseren Feldern tatsächlich eindämmen kann.
Und um das zu befördern, erwarten wir die Minister/innen morgen in Bad Homburg schon bei ihrer Ankunft mit unserem Unterschriften-Buch – und natürlich sind dann auch die Schweine wieder mit dabei.
Wer viel Rad fährt wie ich, weiß wie Güllezum Himmel stinkt.
Endlich schöne Frühjahrsluft nach dem Winter. Es duftet sanft nach Pisse und Kacke.
Heute geht es nach Hamburg. Endlich mal wieder Luft atmen!