Globale Gesellschaft Rechtsextremismus
JD Vance, Austrofaschismus und der antifeministische Hildebrand-Kreis
JD Vance wird als Vizepräsident der wichtigste politische Mitspieler an der Seite von Donald Trump. Er fällt bereits jetzt mit kontroversen Aussagen auf. Hinter seinen Ansichten und Ideologien steht ein Netzwerk von katholischen Hardlinern und österreichischen Faschisten, deren Einfluss weite Kreise zieht. Andreas Kemper deckt in einer tiefen Analyse die Verbindungen auf.
Es sind krasse Zeiten. Ich hatte schon die Relevanz meiner kleinteiligen Recherchearbeit angezweifelt, insbesondere meine Recherchen zur „Aristokratie des Antifeminismus“ mit der These, dass der „Adel“ den Antifeminismus im deutschsprachigen Raum vorantreibt und steuert. Ich hatte mich gerade über einen mir zunächst unwichtig vorkommenden österreichischen Mönch namens Edmund (von) Waldstein und seine weltfremden Ansichten ausgetauscht, als ich kurz darauf die Mitteilung erhielt, dass er in verschiedenen Medien aktuell Schlagzeilen machte: als Stichwortgeber des zukünftigen Vize-Präsidenten der USA, JD Vance. Dies hat mich bestärkt, meine Forschungslinie nicht zu verlassen und nicht den Schlagzeilen hinterher zu recherchieren, sondern weiterhin quer dazu in die Tiefe zu gehen.
Andreas Kemper recherchiert als freischaffender Soziologe zu Netzwerken der Ungleichheit und analysiert deren Ideologien. Seine Recherchen zu Björn Höcke (alias Landolf Ladig) führten zur Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz. 2025 erscheint sein neues Buch, in der er die Einflüssen des Austrofaschismus heute weiter ausführt.
Ähnlich wie in meinem Beitrag zu den rechtskatholischen Nachfahren von Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, zeige ich auch hier ein umfangreiches familiäres Netzwerk. Es geht um die Verbindungen der Familien von Dietrich von Hildebrand und Wolfgang von Waldstein und die bürgerlichen Familien Laun und Seifert – und wie die von ihnen entwickelten Ideologien heute bis zu JD Vance reichen.
Kruckenkreuz: Von den Kreuzrittern in die USA
Zunächst sollte ich vorausschicken, dass es von 1933 bis 1938 in Österreich eine Diktatur gab, die aus ideologischen Gründen in Gegnerschaft zum nationalsozialistischen Regime in Deutschland stand. Der Begriff „Austrofaschismus“ für die österreichische Diktatur stammt von (Fürst) Ernst Rüdiger Starhemberg, der in den 1920er Jahren nach Mussolinis Vorbild, aber stärker klerikal-ständisch ausgerichtet und mit dem Ziel der Restauration der österreichischen Habsburg-Monarchie, eine paramilitärische „Heimwehr“ aufgebaut hatte. Schon vor der Errichtung der Diktatur bekämpfte sie sozialdemokratische und sozialistische Arbeiter*innen und war 1934 bei der Zerschlagung mehrerer Aufstände gegen die Diktatur mit Hunderten von Toten beteiligt.
Austrofaschistische Symbole tauchen auch heute noch auf, beispielsweise das Kruckenkreuz. Der designierte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth trägt das als Tattoo über seiner rechten Brust: ein großes Jerusalemkreuz, welches zentral das Kruckenkreuz enthält. Bezugspunkt ist die Eroberung Jerusalems mit der Grabeskirche durch die Kreuzritter. Hegseth hatte eine mehrteilige Reportage zur Grabeskirche und den Pilgerfahrten für den Sender ‚Fox News‘ produziert. Organisiert werden die Pilgerfahrten unter anderem vom ‚Ritterorden des Heiligen Grabes zu Jerusalem‘. Diese haben sich neben dem Symbol des Kruckenkreuzes mit vier weiteren kleineren Kreuzen den Kreuzritter-Schlachtruf „Deus lo volt“ („Gott will es“) als Ordensspruch gegeben. Und auch dieser Schlachtruf findet sich in Frakturschrift auf dem Bizeps von Hegseth.
Dass der Ritterorden nicht nur karitativ unterwegs ist, zeigt sich darin, dass immer wieder ausgesprochene Demokratiefeinde in den elitären Club aufgenommen werden (von Franz von Papen, der Hitler zum Reichskanzler machte, bis zu Markus Krall, der mit einer Revolution das allgemeine Wahlrecht abschaffen will). Als die Nachrichtenagentur American Press (AP) die vielen kreuzritterlich anmutenden Tattoos von Pete Hegseth ideologisch einordnete, meldete sich sofort JD Vance zu Wort: „Sie greifen Pete Hegseth an, weil er sich ein christliches Motto auf den Arm tätowieren ließ. Das ist widerliche antichristliche Bigotterie von der AP, und die gesamte Organisation sollte sich schämen“.
Und Hegseth antwortete: „Antichristliche Bigotterie in den Medien in voller Ausprägung. Sie können mich ins Visier nehmen – es ist mir egal – aber diese Art von Angriffen auf Christen, Konservative, Patrioten und gewöhnliche Amerikaner wird am DAY ONE im Verteidigungsministerium aufhören.“ Wir können also davon ausgehen, dass zumindest der designierte Vice-Präsident und der designierte Verteidigungsminister katholisch-militant an einem Strang ziehen.
Die Ursprünge des Antifeminismus im Austrofaschismus
Diese militante Verteidigung des Katholizismus hat eine lange Geschichte. Denn zu ihr trug auch Dietrich von Hildebrand bei, als er in den 1930ern der Wiener erzkatholischen Studentenverbindung ‚K.Ö.L. Starhemberg‘ beitrat. Namenspatron der Verbindung war Ernst Rüdiger von Starhemberg – allerdings nicht der Zeitgenosse Ernst Rüdiger Starhemberg, der austrofaschistische Führer der Heimwehr, sondern sein Vorfahr, der 1683 Wien gegen ein osmanisches Heer verteidigte. Dieses Datum „1683“ ist in der rechtsextremen Szene relevant, vor allem bei denen, die sich als moderne Kreuzritter betrachten, wie zum Beispiel beim norwegischen Massenmörder Anders Breivik. Sein zusammengeschusterstes Machwerk, welches er durch die Ermordung von 77 Menschen, vor allem Jugendliche eines sozialdemokratischen Zeltlagers, bekannt machen wollte, betitelte er mit ‚Manifest 2083‘. Ein expliziter Bezug zur Verteidigung Wiens 1683.
Bei der ‚K.Ö.L. Starhemberg‘ handelt es sich nicht um Nazis. Statt „Heil Hitler!“ rufen sie „Heil Starhemberg!“ und „Hoch Habsburg!“, da sie eine Monarchie unter den Habsburgern anstreben. Die Studentenverbindung ist heute noch aktiv, begeht Gedenktage für den Diktator Engelbert Dollfuß und wird mit einer europaweiten Desinformationskampagne in Verbindung gebracht.
Viel wichtiger als seine Mitgliedschaft in dieser Verbindung war Dietrich von Hildebrands Tätigkeit als Publizist und Herausgeber. Zur Legitimation der klerikalen Diktatur in Österreich wurden nicht nur kritische Zeitungen verboten, sondern auch eigene Magazine gegründet. Zentral war hier das 1933 gegründete Magazin „Der christliche Ständestaat“. Als Herausgeber wurde von Diktator Dollfuß der zum Katholizismus konvertierte Dietrich von Hildebrand bestimmt. Die von Hildebrand und seinem Magazin entwickelten Ideologiefragmente sind wichtig für die Ideologien des sogenannten „katholischen Integralismus“ oder des „Postliberalismus“, mit denen auch heute wieder Demokratie und Menschenrechte in Frage gestellt werden.
1938 übernahmen die Nazis die Macht in Österreich, „Der christliche Ständestaat“ wurde verboten und Dietrich von Hildebrand floh über mehrere Stationen in die USA, wo er an der Fordham University einen Lehrauftrag erhielt. Dort heiratete er auch eine seiner Studentinnen, die 34 Jahre jünger war, und später vor allem antifeministisch aktiv wurde. Urs Buhlmann würdigte 2019, zwei Tage vor dem Internationalen Frauentag, in der katholischen ‚Tagespost‘ den Antifeminismus der „Gralshüterin“ Alice von Hildebrand: „Die Kritik an einem falsch verstandenen Feminismus wurde zu ihrem Markenzeichen. Simone de Beauvoir wirft sie vor, den Frauen das Kinder-Kriegen verleidet zu haben, das sie für sich selber als unmöglich ansah. Mit besonderer Verve attackierte sie stets die Versuche katholischer Feministinnen, zu den Weiheämtern der Kirche zugelassen zu werden.“
In einem Interview hob Alice von Hildebrand die Relevanz des Glaubens an das Übernatürliche für den Kampf gegen den Feminismus und damit gegen Satan hervor: „Der Teufel ist schlau und wir sind dumm. Er weiß ganz genau, dass er, wenn er die Weiblichkeit zerstören kann, auch die Kirche, die Ehe und die Familie zerstören kann. […] Die einzige Möglichkeit, den Feminismus zu besiegen, besteht darin, den Sinn für das Übernatürliche zurückzuerobern, der das Frausein zu einem Privileg und einem Zeichen der Größe macht.“
Waldstein: Mit dem Naturrecht Gottes gegen die „Genderideologie“
Eine weitere Person, welche die rechtskatholische Ideologie stark prägen sollte, war Wolfgang von Waldstein. Er arbeitete zur katholischen Naturrechtslehre. Dieses Naturrecht der „Schöpfungsordnung“ steht dem individuellen Menschenrecht gegenüber: Es gilt die sogenannte natürliche Ordnung Gottes (gegen „Sünden“ der Homosexualität, Ehescheidung, Selbstbefriedigung, etc.) durchzusetzen, vor allem auch gegen den Anspruch einer diskriminierungsfreien Selbstbestimmung. „Naturrecht“ statt Menschenrecht.
Schon in den 1980er Jahren beriet er Papst Johannes Paul II. und wurde 1994 Gründungsmitglied der ‚Päpstlichen Akademie für das Leben‘. 2010 stellte er seine Schrift „Ins Herz geschrieben. Das Naturrecht als Fundament einer menschlichen Gesellschaft“ mit Schlussfolgerungen für Ehe, Erziehung und weiteres beim Opus Dei vor. Darin ging es um die Neugründung einer europäischen Wertegemeinschaft. Papst Benedict XVI. zitierte sie gleich dreimal in seiner kurzen Rede vor dem Bundestag im September 2011.
Sein Sohn Michael (von) Waldstein war Gründungsdirektor des katholischen ‚Internationalen Theologischen Instituts für Ehe und Familie‘ (ITI). Eine spätere Mitarbeiterin ist die bekannte Antifeministin Gudrun Kugler. Sie war 2013 auch eine von zwei Einlader*innen zu einer Strategie-Klausur in London in Zusammenhang mit der antifeministischen europäischen ‚Agenda Europe‘, die nicht nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sondern regelrecht geheim Konferenzen in München, Warschau und Dublin organisierte. Im Programm wurde sich bei dem ITI für die Zusammenarbeit bedankt.
2019 wurde Gudrun Kugler vom ‚International Catholic Legislators Network‘ geehrt, welches quasi aus dem ITI hervorging, zumindest aber in der Gründungsphase die selbe Adresse nutzte. Neben Kugler wurde auch die katholische Aktivistin Lucy Akello geehrt, die sich in Uganda für die Todesstrafe für homosexuelle Praktiken einsetzte. Tatsächlich führte Uganda 2023 ein solches Gesetz ein; für „schwere Homosexualität“ gilt nun die Todesstrafe. Konfrontiert mit dieser Information, verlautbare das ‚International Catholic Lesgislator Network‘, es habe nicht gewusst, dass Akello für die Todesstrafe sei und lehne die Todesstrafe für Homosexualität natürlich ab.
Edmund Waldstein, Michael Waldsteins Sohn, ist übrigens unter Rückgriff auf die Naturrechtstheorie von Thomas von Aquin ein Befürworter der Todesstrafe. Dies führt er in seinen Abhandlungen zum „Gottesstaat“ explizit aus.
Michael Waldstein war zudem der Übersetzer der Schriften von Papst Johannes Paul II. zur „Theologie des Leibes“; zur Frage, wie Mann und Frau von Gott gemacht seien. Bereits sein Vater Wolfgang Waldstein hatte sich rege mit dem Papst über Naturrechtsfragen hinsichtlich der Geschlechterordnung ausgetauscht. Diese ins Englische übersetzten Schriften werden heute explizit der sogenannten „Genderideologie“ entgegen gestellt.
Mindestens eines ihrer acht Kinder bewahrten Michael Waldstein und seine Frau vor jeglicher Berührung mit der säkularen Welt. Edmund (von) Waldstein bedankte sich überschwenglich bei seinen Eltern, dass er schon sehr früh ins Internat musste und direkt danach Mönch werden durfte und so von den Versuchungen und Verschmutzungen der säkularen Welt fern gehalten worden sei. Seine Schriften zu einem katholischen Gottesstaat sind es nun, die JD Vance beeinflussen. Diese sind aber nicht nur durch die Publikationen seines Großvaters und Vaters geprägt, sondern auch von einem guten Bekannten der Familie: Dietrich von Hildebrand. Dieser war Trauzeuge bei Wolfgang von Waldsteins Hochzeit. Er hatte damals die zukünftige Frau von Waldstein bei der Familie Seifert untergebracht, wo das spätere Ehepaar Waldstein sich kennenlernte.
Josef Seifert, Andreas Laun und ihre Verbindung zu den Waldsteins
Wer sich mit dem Rechtskatholizismus im deutschsprachigen Raum befasst, der kommt um den Wiener Weihbischof Andreas Laun und um den Theologen Prof. Dr. Josef Seifert nicht herum. Beide sind Cousins, ihre Mütter sind Schwestern.
Die Schuchter-Schwestern
Für die Wienerinnen Gertrud und Edith Schuchter war es ein Bruch mit damaligen Geschlechterzuschreibungen, dass sie ein Studium begannen. Edith Schuchter machte gleich am ersten Tag ihres Studiums in München mit Dietrich von Hildebrand Bekanntschaft. Sie leitete später den Hildebrand-Kreis und heiratete Eduard Seifert, der 1961 der erste Vorsitzende des Instituts für Erwachsenenbildung in Österreich wurde. Ihr Sohn Josef Seifert sollte später ebenfalls Instituts- bzw. Akademiegründer werden. Gertrud Schuchter lernte in einem Wiener Salon Hellmut Laun kennen.
Hellmut Laun konvertierte 1937 – also noch im klerikalfaschistischen Österreich – zum Katholizismus und wurde ein Freund von Dietrich von Hildebrand. Mit Hildebrand flüchtete Laun vor den Nazis nach Frankreich und heiratete 1939 die Schwägerin von Eduard Seifert, Gertrud. Hellmut Laun war zudem Taufpate von seinem Neffen Josef Seifert.
Hellmut Launs Sohn Andreas ist einer der am weitesten rechts stehenden Bischöfe im deutschsprachigen Raum. Er gab Wahlempfehlungen für die FPÖ und stellte 2017 die Shoa mit homosexuellen Beziehungen auf eine Stufe. „Man kann eine homosexuelle Verbindung nicht segnen“, denn man könne Sünder, aber keine Sünde segnen: „Also könnte man kein Bordell einweihen, kein KZ oder Waffen segnen, die nicht ausschließlich zur Jagd oder zur legitimen Verteidigung bestimmt sind. Darum ist klar, man darf auch nicht eine Verbindung segnen, die sündhaft ist.“ Zwar entschuldigte sich Laun später, aber dies war nicht die erste Gleichsetzung.
Zwei Jahre zuvor heißt es in einer Mitschrift eines Vortrag in der Abtei Marienwald: „Obwohl heute keine Gestapo vor der Tür stehe, schwiegen die meisten Menschen trotzdem, die einen aus Unwissenheit, andere aus Bequemlichkeit und wieder andere aus Feigheit. Wir erregten uns zu recht über Kindesmissbrauch. Den ‚genderkonformen Missbrauch von Kindern‘, die in Desorientierung und Unglück gestürzt würden, aber nähmen wir ebenso schweigend hin wie den hundertausendfachen Mord im Mutterleib.“ Im selben Jahr wiederholte Laun seine Äußerung, dass Homosexualität heilbar sei. 2009 hatte Laun Homosexuelle mit islamischen Fundamentalisten gleichgesetzt, weil beide keine Konversion zuließen. Laut dem Magazin queer.de gäbe es in Österreich keinen anderen kirchlichen Würdenträger, der „mit so vielen abstrusen und diskriminierenden Äußerungen aufgefallen“ sei.
Über Seifert wieder zum Antifeminismus
Josef Seifert hatte wie seine Mutter Edith bei Dietrich von Hildebrand studiert. Er wurde Hildebrands Nachfolger und gründete 1980 in Dallas die ‚Internationale Akademie für Philosophie‘ (IAP), die mit Unterstützung von Nicolaus von Liechtenstein 1986 als private Hochschule nach Liechtenstein verlegt wurde. Dort war Seifert bis 2007 Rektor. 1989 überlegte er, die Akademie in die freigewordene Kartause Maria Thron in Gaming, Österreich, zu verlegen, dann hätte er jedoch die Akkreditierung verloren. Stattdessen schlug er vor, dass die ‚Franciscan University of Steubenville‘ (FUS) dort ein Institut gründen solle. Unter dem ersten Institutsleiter Michael (von) Waldstein wurde dort das ‚Internationale Theologische Institut für Ehe und Familie‘ gegründet.
Inzwischen wurde die IAP aufgelöst. Josef Seifert wurde 2018 Leiter des Dietrich-von-Hildebrand-Instituts für Philosophie und realistische phänomenologische Forschung an der ‚Gustav-Siewerth-Akademie‘ mit Karl Albrecht von Brandenstein-Zeppelin als Rektor. Karl Albrecht von Brandenstein-Zeppelin zählt zu den finanziellen Unterstützern der antifeministischen „Demo für alle“. Und letzten Monat sprach einer der letzten Leiter der Internationalen Akademie für Philosophie von Josef Seifert, Daniel von Wachter, beim Symposium 2024 der „Demo für alle“.
Dort verbreitete er die verschwörungsmythologische Idee, es gäbe von der Regierung und mit ihr verbundenen Mächten den Versuch, eine Diktatur in Deutschland zu errichten: „Ich komme zum Schluss. Ich kann nur darauf weisen, dass die Sexualisierung nur eine von vielen Strategien zur Schwächung des Menschen zur Zerstörung der Kultur und zur Errichtung einer Diktatur ist. Ich musste zum Glück nur über dieses eine Thema reden, aber ich muss ihnen leider mitteilen: Es gibt viele andere Themen, auch den Feminismus habe ich erwähnt, aber Sie können sicher sein, es ist eine umfangreiche Strategie, aus denen die Frühsexualisierung nur ein Teil ist.“ Als eine Strategie gegen die angeblich geplante marxistische Diktatur forderte Wachter die Abschaffung der Schulpflicht.
Das Resultat: Ein einflussreiches Netzwerk
Diese Recherche-Ergebnisse verdeutlichen, dass wir es bei der Von-Hildebrand-Gruppe und deren Nachfahren mit einem Netzwerk zu tun haben, welches gegen Menschenrechte ein vermeintliches „Naturrecht“ in Stellung bringt. Geprägt wurde die Ideologie dieses Netzwerks von einem antidemokratischen Klerikalfaschismus, der mit einer antifeministischen Geschlechterpolitik einhergeht und einem starken Einfluss auf den Vatikan. Abtreibung wird im Namen des Lebensschutzes verteufelt, Todesstrafe hingegen legitimiert und eine Befürworterin der Todesstrafe für „schwere Homosexualität“ erhielt aus dem Umfeld der Gruppe sogar einen Preis. Dies sind die mehrheitlich aristokratischen Vordenker*innen einer rechtskatholischen Ideologie, auf die sich der zukünftige Vize-Präsident der USA, JD Vance, bezieht.