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Wir haben gewonnen: Kein Schlamm ins Great Barrier Reef

Der Kohlekonzern Adani will das Weltnaturerbe Great Barrier Reef schonen – unter anderem weil in Deutschland 200.000 Menschen protestiert haben. Der Konzern plant, den Baggerschlamm jetzt an Land entsorgen – obwohl er die Genehmigung schon in der Tasche hatte, den Schlamm im Great Barrier Reef zu entsorgen.

Der Kohlekonzern Adani will das Korallenriff Great Barrier Reef schonen – auch weil in Deutschland 200.000 Menschen protestiert haben. Wer hätte das gedacht, als wir im Frühjahr diesen Jahres unsere Kampagne gegen die Deutsche Bank starteten? Erst verkündete die Deutsche Bank innerhalb kurzer Zeit, dass sie nicht mehr in den Kohlehafen Abbot Point am Great Barrier Reef investieren wolle. Dann folgten mehrere andere internationale Investmentbanken dem Beispiel des deutschen Geldhauses. Und nun hat auch der indische Konzern Adani, der für den Ausbau des Hafens verantwortlich ist, kalte Füße bekommen. Zwar hält Adani an dem Hafenprojekt fest. Doch der Konzern will den Baggerschlamm jetzt an Land entsorgen – obwohl er die Genehmigung schon in der Tasche hatte, den Schlamm im Great Barrier Reef zu verklappen.

Wie die Australian Financial Review berichtet, hat der Kohlekonzern Adani eine neuen Antrag eingereicht. Geplant sei jetzt, den Baggerschlamm auf einer stillgelegten Salzfarm zu entsorgen. Damit könnten erhebliche Schäden am Great Barrier Reef verhindert werden. Denn Adani hatte ursprünglich aus Kostengründen geplant, den Schlamm im Gebiet des Great Barrier Reef zu kippen – mit unabsehbaren Folgen für die empfindlichen Korallen. Der neue Plan wird bereits von der lokalen Regierung unterstützt, die Bundesregierung will jetzt in einem beschleunigten Verfahren über den Antrag beraten.

Offenbar spürt der indische Kohlekonzern den Gegenwind aus der Finanzbranche – und damit die Macht der Globalisierung von unten. Seit Jahren kämpfen Organisationen wie Greenpeace, WWF, die australische Meeresschutzgesellschaft oder unsere Schwesterorganisation GetUp gegen die Bedrohung des Riffs durch die fossile Industrie. Zusammen mit diesen Partnern konnten wir die Deutsche Bank in diesem Jahr davon überzeugen, nicht in den Kohlehafen Abbot Point zu investieren. Damit haben wir ein Vorbild geschaffen, das Aktivisten in anderen Ländern nutzen konnte, um andere Banken zu ähnlichen Entscheidungen zu zwingen. Vor kurzem hatten zudem Proteste in Australien den lokalen Parlamentsabgeordneten zu einer spektakulären Kehrtwende gebracht. Er gestand ein, mit seiner Zustimmung zum Hafen, falsch gelegen zu haben.

Der Kurswechsel von Adani zeigt: Wenn die globale Zivilgesellschaft an einem Strang zieht, kann sie sich gegen transnationale Konzerne sehr wohl durchsetzen.

Zwar ist der Kampf noch nicht gewonnen. Denn wenn Adani an dem Projekt festhält, wird der Schiffsverkehr durch das Riff dramatisch anschwellen. Noch ist die Industrialisierung des einzigartigen Weltnaturerbes nicht gestoppt. Außerdem will die australische Regierung die Entsorgung an Land mit Steuergeldern bezuschussen – was in Australien für ziemliche Empörung sorgt. Doch Adani hatte ursprünglich behauptet, den Hafen nur erweitern zu wollen, wenn bis Juni 2015 mit den Baggerarbeiten begonnen werden könne. Weil das Genehmigungsverfahren nun von Neuem beginnt, könnte das knapp werden. In jedem Fall ist die Wahrscheinlichkeit erneut gesunken, dass am Great Barrier Reef der größte Kohlehafen der Welt entsteht.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

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