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Roter Umschlag oder Bild? Wir brauchen Ihre Rückmeldung!

„Ihrem Widerspruch gegen die heutige Zustellung einer kostenlosen Jubiläums-Ausgabe der BILD-Zeitung entsprechend haben wir sichergestellt, dass Sie kein Exemplar erhalten.“ So beginnt das Anschreiben, das heute über 200.000 Menschen in Ihrem Briefkasten hatten. Sie alle hatten der Zustellung einer Bild-Jubiläumsausgabe widersprochen – und der Axel-Springer-Verlag musste dafür sorgen, dass tatsächlich keine Bild in ihren Briefkästen […]

„Ihrem Widerspruch gegen die heutige Zustellung einer kostenlosen Jubiläums-Ausgabe der BILD-Zeitung entsprechend haben wir sichergestellt, dass Sie kein Exemplar erhalten.“ So beginnt das Anschreiben, das heute über 200.000 Menschen in Ihrem Briefkasten hatten. Sie alle hatten der Zustellung einer Bild-Jubiläumsausgabe widersprochen – und der Axel-Springer-Verlag musste dafür sorgen, dass tatsächlich keine Bild in ihren Briefkästen landet (wir berichteten in unserem Blog).

Im Großen und Ganzen scheint das auch sehr gut geklappt zu haben: „Ich hatte nur den roten Umschlag im Kasten, alle anderen die BILD. Hier hat es also geklappt.“ meldete uns ein Verweigerer per E-Mail. „Habe heute erfolgreich einen roten Umschlag in der Post gefunden – statt einer Gratis-Bild. Danke für diese Kampagne!“ schrieb ein anderer.

Etliche Menschen schrieben uns allerdings auch, sie hätten trotz Widerspruch eine Bild-Zeitung im Briefkasten gehabt – und keinen Briefumschlag. Oder, der andere Fall: Einen roten Briefumschlag UND eine Bild. Wie konnte das passieren? Wir haben uns auf die Suche nach möglichen Fehlerquellen gemacht.

Fall 1: Bild-Zeitung im Briefkasten trotz Widerspruch
Es kann mehrere Gründe geben, warum trotz Widerspruch eine Bild-Zeitung im Briefkasten gelandet ist.

1. Zum einen ist es möglich, dass der Widerspruch gar nicht an den Axel-Springer-Verlag übermittelt wurde. Das Formular auf unserer Webseite funktioniert mit dem sogenannten „Double-Opt-In“-Verfahren: Nach der Eingabe der Daten und dem Klick auf „Absenden“ wird zunächst eine E-Mail mit Bitte um Bestätigung an die angegebene E-Mail-Adresse versandt. Nur wenn auf den dort angegebenen Link geklickt wird, wird der Widerspruch tatsächlich verschickt und eine zweite E-Mail mit einer Bestätigung der Teilnahme verschickt. So wird gewährleistet, dass tatsächlich die angegebene Person hinter dem Widerspruch steht. Gibt man dagegen eine falsche oder nicht-existierende E-Mail-Adresse ein, oder übersieht man die E-Mail im eigenen Postfach (oder sie landet im Spam-Ordner), bleiben die Widersprüche auf „Warteposition“ und verfallen nach einiger Zeit. Unser System hat uns angezeigt, dass dies bei mehreren tausend Widersprüchen der Fall war.

Wie können Sie feststellen, dass Ihr Widerspruch erfolgreich verschickt wurde? Nach der Teilnahme über unsere Webseite haben Sie von uns eine E-Mail bekommen, die den Versand bestätigt. Bitte überprüfen Sie in Ihrem Postfach (und ggf. im Spam-Ordner), ob Sie diese E-Mail erhalten haben (Tipp: Nutzen Sie die Suchfunktion und suchen Sie nach E-Mails mit dem Absender „info@campact.de“.)

2. Im Mai erreichten uns zahlreiche Zuschriften von Campact-Aktiven, die vom Bild-Verlag per E-Mail aufgefordert wurden, ihre vollständige Postadresse anzugeben. Eine Prüfung in unserem System ergab, dass tatsächlich bei einigen Teilnehmer/innen die Straße nicht mit übermittelt wurde – obwohl sie in das Formular auf unserer Seite eingetragen worden war. Normalerweise arbeitet unser System sehr zuverlässig, so dass wir selbst davon überrascht wurden. Daraufhin haben wir alle betroffenen Personen angeschrieben und empfohlen, auf die E-Mail des Springer-Verlags zu antworten und die Postadresse erneut zu versenden. Ist dies nicht geschehen, konnte der Widerspruch vom Axel-Springer-Verlag leider nicht bearbeitet werden.

Roter Briefumschlag UND Gratis-Bild im Kasten
Nun zur zweiten Variante: Einige Menschen schreiben uns, sie hätten den roten „Verweigerer-Umschlag“ UND die Bild im Briefkasten gehabt. Eigentlich waren die Anweisungen an die Zusteller/innen der Post eindeutig formuliert: Wer einen roten Briefumschlag erhält, darf keine Bild erhalten. Allerdings scheinen nicht alle Postboten ausreichend instruiert gewesen zu sein. Eine Verweigererin schrieb uns: „Postbotin konnte ich noch erwischen – sie wusste nicht, was es mit dem roten Umschlag auf sich hat und hat die Bildzeitung allen als Werbung eingeworfen…“ Eigentlich hätte die Post im Auftrag der Axel-Springer-AG sicherstellen müssen, dass wirklich alle Zusteller/innen informiert werden.

Wie geht es jetzt weiter?
Noch haben wir keinen eindeutigen Überblick über die Lage. Bislang scheint es, als läge die Zahl der Fälle, wo die Bild-Jubiläumsausgabe trotz Widerspruch zugestellt wurde im Promillebereich. Daher wollen wir diese zunächst systematisch analysieren, um ggf. Muster zu erkennen, bevor wir über ein sinnvolles weiteres Vorgehen entscheiden. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe: Geben Sie uns Rückmeldung! Bitte schreiben Sie uns eine E-Mail an aktion@campact.de mit folgenden Informationen:

Was haben Sie im Briefkasten gefunden – einen roten Umschlag, die Bild, oder Bild UND den roten Umschlag?

Wenn Sie trotz Widerspruch eine Bild im Kasten hatten:

  • Sind Sie sicher, dass Ihr Widerspruch erfolgreich verschickt wurde? Suchen Sie bitte die Bestätigungsmail in Ihrem Postfach!
  • Wie viele Namen stehen an Ihrem Briefkasten?
  • In welchem Postleitzahl-Bereich wohnen Sie?
  • Haben Sie sonstige Anmerkungen?

Falls Sie uns bereits eine Rückmeldung geschickt haben, brauchen Sie nicht erneut zu schreiben. Wir werden die Rückmeldungen auswerten und über das weitere Vorgehen beraten. Bis dahin sollten Sie die Bild/das Anschreiben aus dem roten Umschlag erst einmal aufbewahren, insbesondere wenn Sie eine Bild UND einen Brief erhalten haben. Wir informieren Sie dann schnellstmöglich – wie immer in diesem Blog. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!

+++ UPDATE 27.6.2012: Vielen Dank für Ihre Rückmeldungen! Seit Samstag Mittag haben wir mehrere tausend E-Mails dazu erhalten. Bei der großen Mehrheit hatte der Widerspruch gegen die Gratis-Bild Erfolg, bei etlichen Verweiger/innen dagegen bedauerlicherweise nicht. Wir haben die Rückmeldungen ausgewertet und konnten so drei Ursachen ermitteln, die die meisten Fälle erklären. Unsere Ergebnisse haben wir in einem Blogbeitrag zusammengefasst. Bitte lesen Sie zunächst diesen Beitrag: Springer, Post und Pannen: Warum die Bild-Kampagne trotzdem ein Erfolg war.

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572 Kommentare

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  1. Ich hatte den roten Umschlag im Briefkasten und ich finde es eine Unverschämtheit, auf diese Weise quasi vor den Nachbarn angeprangert zu werden: „Seht her, DIE will keine BLÖD, die stellt sich zickig an, statt ungewünschte Post einfach ins Altpapier zu stecken!“ Wenn überhaupt eine Benachrichtigung nötig gewesen wäre (wäre es IMHO nicht), dann hätte man sie auch in einem normalen Umschlag schicken können.

    Aber diese Benachrichtungen hatten vermutlich den Zweck, den Austrägern quasi die Empfänger zu „markieren“, denen sie kein Hetzblatt einwerfen dürfen. Ansonsten wäre das zusätzliche Altpapier gar nicht nötig gewesen.

  2. Wir hatten heute den roten Umschlag UND die Bild-Zeitung im Briefkasten. Am Klingelschild bzw. am Briefkasten nur ein Name (der Familienname). PLZ 64546.
    Bitte um Info, was ich tun kann, damit das die Springers noch ein bisschen was kostet. Bin gerne bereits afür noch ein bisschen Mühe aufzuwenden!
    Danke!! 🙂

    • Ich hatte einen roten Umschlag und die Bild. Der rote Umschlag geht naechste Woche wieder zurueck an Springer, falls jemand eine kreative Idee hat, wie man mit der Bildzeitung bei Springer noch Kosten verursachen kann, bin ich dafuer zu haben.

  3. Postbote hat geklingelt: Er hat versehntlich die Bild statt dem Umschlag eingeworfen, wollte das wieder rückgängigmachen, sehr lobenswert.

  4. Bei mir war trotz bestätigten Widerspruchs über die Kampagne eine Zeitung im Briefkasten und kein roter Umschlag. Bei http://www.postbotenforum.com im Top-Thema erfährt man einiges über die Interna der Post. Es waren auch Zusatzzusteller unterwegs, wobei am ehesten bei denen wohl solche Pannen passiert sind. Wenn die roten Umschläge bei jemand anders in der Tasche sind… Vielleicht kommt der Brief am Montag noch?

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