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Laschet lügt

Was für eine Tragödie: Unfassbare Wassermassen, zerstörte Dörfer, über 100 Tote – eine Flutkatastrophe wütet im Westen Deutschlands. Für Expert*innen ist das eine Folge der Klimakrise. Doch für Armin Laschet ein Anlass, sich und seine Klimapolitik zu loben – unglaublich respektlos! Wir fordern mit einem Eil-Appell: Hören Sie endlich auf zu heucheln, Herr Laschet - machen Sie jetzt Ernst beim Klimaschutz!

Laschet, Schluss mit der Klimaheuchelei! Appell für echten Klimaplan unterzeichnen / Foto: Campact e.V. [CC BY-NC-ND 3.0]
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Hagen in Nordrhein-Westfalen, Donnerstagmittag: Armin Laschet postiert sich medienwirksam vor Feuerwehrautos. Kameras klicken, im Hintergrund rauschen die Wassermassen. Die Kulisse reißt den CDU-Chef dazu hin, sich kräftig aufzuspielen: Kanzlerkandidat Laschet, der oberste Klimaschützer. „Bei den Maßnahmen zum Klimaschutz braucht es mehr Tempo”, fordert er plötzlich. Und natürlich Eigenlob: „NRW ist eines der Länder, das am meisten tut, gegen den Klimawandel zu kämpfen.” 

Jetzt Eil-Appell unterzeichnen

Mehr Heuchelei geht kaum: Seit 16 Jahren blockiert seine Partei alles, was eine echte Energie- und Verkehrswende wäre. In NRW sabotiert Laschet den Ausbau der Windkraft und treibt die Kohleverbrennung voran. In seinem Wahlprogramm steht das Wort „Klimaschutz”  zwar in vielen Überschriften – doch konkrete Vorschläge gibt es so gut wie keine.

Mehr Tempo beim Klimaschutz

Wir meinen: Laschet muss sich jetzt entscheiden! Wenn er es ernst meint mit „mehr Tempo”, ist er einen konkreten Klimaplan schuldig. Mit Tempolimit und Ausbau der Erneuerbaren, dem Aus für Kohlemeiler und Verbrennermotoren bis 2030. Die Chance, das durchzusetzen, ist jetzt da. Denn Laschet weiß: Seine Strategie, im Wahlkampf immer maximal vage zu bleiben, ist durch die Flut ruiniert.

Verweigert er sich dennoch, halten wir ihm von jetzt an überall seine Klimaheuchelei vor. Und zwar dort, wo es unangenehm ist: bei seinen Wahlkampfauftritten. Mit dabei haben wir zigtausend Unterschriften, große Banner und den fliegenden Laschet-Ballon. Die Presse wird das dankbar fotografieren.

Wir brauchen jetzt Dich, damit alles klappt. Bitte unterzeichne unseren Eil-Appell. Wir möchten ganz schnell die ersten 100.000 Unterschriften sammeln.

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Die vielen Toten und Verletzten, die zerstörten Existenzen – all das bewegt uns tief. Unser Beileid gilt den Opfern und ihren Angehörigen. Vor diesem Hintergrund haben wir länger überlegt, ob es angemessen ist, jetzt schon eine Aktion zu starten, die politische Konsequenzen einfordert. Wir finden: ja. Denn: Die Debatte ist bereits im vollem Gange und von Laschet selbst eröffnet. Und sie ist äußerst wichtig, wenn wir verhindern wollen, dass sich künftig solche Katastrophen immer extremer wiederholen.

Irrsinn hat Methode

Dass Laschet beim Klima ein Totalausfall ist, zeigt er am Donnerstagabend in der „Aktuellen Stunde”  des WDR. Die Moderatorin hakt nach, mit unangenehmen Fragen zu Windkraft-Stopp und Kohle in NRW.

„Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.” – Armin Laschet

https://www.ardmediathek.de/video/aktuelle-stunde/aktuelle-stunde-oder-15-07-2021/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWUxMzg5N2FiLTU1MzYtNGJjYS04ZTVhLTE0ZWRjODZlOWE4MQ/

Laschet reagiert ungehalten. Irgendwann ruft er aufgeregt: „Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.” Nur wenige Stunden liegen zwischen diesem Satz und seinem Feuerwehr-Auftritt in Hagen – seine großen Versprechen sind schon wieder gebrochen. Der Irrsinn hat Methode: Mittags mehr Klimaschutz fordern, um abends andere Politik abzulehnen – so mogelt sich Laschet durch.

Wir müssen verhindern, dass er damit weiter durchkommt. Sonst verkommt die tragische Katastrophe zur Kulisse für Laschets Wahlkampf. Wir bitten Dich herzlich: Fordere von Laschet nun unmissverständlich einen konkreten Plan für den Klimaschutz. Unterzeichne jetzt den Eil-Appell.

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PS: „Es ist eine Katastrophe mit Ankündigung. […] Die tun immer noch so, als machen sie so viel. Das ist einfach Bullshit.” Mit diesen Worten macht der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen seinem Ärger über Armin Laschets Klimapolitik Luft. Und ja, wir stimmen zu: Laschets Heuchelei ist schwer zu ertragen. Findest Du auch? Dann unterzeichne jetzt unseren Eil-Appell.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge Christoph Bautz ist Diplom-Biologe und Politikwissenschaftler. Er gründete 2002 gemeinsam mit Felix Kolb die Bewegungsstiftung, die Kampagnen und Projekte sozialer Bewegungen fördert. 2004 initiierte er mit Günter Metzges und Felix Kolb Campact. Seitdem ist er Geschäftsführender Vorstand. Zudem ist er Mitglied des Aufsichtsrats von WeMove, der europaweiten Schwesterorganisation von Campact, sowie der Bürgerbewegung Finanzwende. Alle Beiträge

6 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Mehr Tempo beim Klimaschutz, weniger auf der Autobahn dann macht die Deutsche Autoindustrie/Wirtschaft platt, denn keiner braucht den Amg wenn der Corsa auch 100 schafft… Man kann halt keine Perfekte Welt schaffen und wir sind halt giftig für die Welt wie die Bakterien für das Futter auf dem Tisch… Man würde es verlangsamen, ok aber der Ausgang blieb eh der gleiche… das ist der Lauf der dinge… und wenn nicht wir die mit den Folgen des Klimawechsels leben müssen, dann werden es unsere Enkelkinder, aber um es gänzlich zu verhindern, müssen wir aufhören zu existieren!! Also Leute, wenn ihr der Umwelt helfen wollt, wisst ihr nun was zu tun ist

  2. Die Windkraf wird nicht nur von
    Ministerpräsiden Laschet aus gebremst,
    sondern auch von Leuten die so eine Anlage
    nicht vor der Tür haben wollen,es ist richtik
    das für denn Umwelt und Kimaschutz was
    getan werden muß da für ist nicht nur ein
    Tempolimmit auf denn Straßen sodern auch
    eine Verteuerrug der Flugpreise um 20% nötig
    der Ausbau des Nahverkehr ist für mich sehr
    wichtik in manchen Orten fährt nur zwei mal
    am Tag ein Bus und mit der Bahn ist es auch
    nicht besser sie ist nich immer pünklich.

  3. Es tut mir Leid für die vielen Betroffenen in den Katastrophengebieten, die Angehörige und/oder aber ihre ganze Existenz verloren haben.
    Weil Sie Politiker allen voran Herr Laschet in den Katastrophengebieten rumlaufen sehen müssen, die Wahlkampfgeschwätz abliefern obwohl sie selbst mitverantwortlich sind das unser Klima sich so drastisch verändert. Alle Politiker haben unsere Jugendlichen die mit Fridays for Future massiv Veränderungen in der Klimapolitik fordern, was wir schon seit Jahrzehnten auf uns zukommen sehen, als Schulschwänzer abgetan.
    Nur fehlt ihnen der Mut Entscheidungen gegen Lobbyisten und für das Klima zu treffen. Auch Politiker anderer Länder müssen überzeugt werden für das Klima Veränderungen einzuleiten, sonst wird unsere Welt zerstört.
    Also Herr Laschet hören sie auf uns mit Lügen zu überhäufen und lassen sie endlich Taten folgen.

  4. Anstelle der (unehrlichen) Betroffenheit der Politiker angesichts der Flutkatastrophe sollten diese endlich Mitverantwortung übernehmen. Seit 30 Jahren wissen wir was auf uns zukommt und die, die jetzt Betroffenheit spielen und versuchen sich ins rechte Licht zu setzen, haben Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen der Klimaveränderung verhindert, verzögert, ausgehebelt oder verwässert.

    Hat in diesem Land ein Politiker den Mut einzugestehen, dass er die Probleme unterschätzt oder die falschen Prioritäten gesetzt hat?

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